Grüne

Grüne brechen mit FLitZ


Grünen-Stadträtin Sieglinde Harres - hier hinter ihrem FLitZ-
Kollegen Hans-Jügen Madeisky bei der Sitzung am Montag.
NEUMARKT. Die Neumarkter Grünen haben ihre Stadträtin Sieglinde Harres aufgefordert, die Fraktionsgemeinschaft mit der Freien Liste Zukunft (FLitZ) zu verlassen.

Ortsvorsitzender Horst Wild hat diesen von der Mitgliederversammlung einstimmig gefaßten Beschluß inzwischen persönlich an Stadträtin Harres übergeben, hieß es am Mittwochabend. Es habe bei der Abstimmung weder Gegenstimmen noch Enthaltungen gegeben.

Die Grünen hoffen nun, dass "ihre" Stadträtin "den Wunsch der Basis respektiert und den Beschluss umsetzt". Der Neumarkter Ortsverband ist dabei ein "gebranntes Kind": Er hat schon zwei Stadträte "verloren", die als Grüne gewählt wurden und danach die Partei wechselten.

Bei den Grünen herrscht offensichtlich Verunsicherung, ob Harres tatsächlich die Fraktionsgemeinschaft mit den drei FLitZ-Stadträten (von denen Johann Georg Gloßner ebenfalls ein früherer Grüner ist) aufkündigt. So soll die Kandidatenliste für die Stadtratswahlen 2008 "auf Wunsch der Mehrheit" erst später aufgestellt werden. Einen Entwurf gäbe es aber schon.

Ortsvorsitzender Horst Wild wies nach der ersten Meldung in neumarktonline die Interpretation zurück, man sei verunsichert: "Wir warten mit der endgültigen Kandidatenaufstellung ganz einfach deshalb so lang, weil wir gerade satten Zulauf haben", erklärte er in einer Email.

Fest steht aber schon jetzt: "Es wird eine Liste mit niedrigem Durchschnittsalter und mit hohem Frauenanteil sein", hieß es von den Grünen.
25.07.07

"Nachhaltig verbessern"

NEUMARKT. Mit "jahrelangen utopischen Vorstellungen", was die demografische Entwicklung im Landkreis Neumarkt angeht, seien Risiken nicht wahrgenommen und Chancen vertan worden, kritisiert die Kreistagsfraktion der Grünen die strategische Entwicklung im Landkreis Neumarkt.

Die Grünen hätten die Situation als einzige realistisch eingeschätzt und mehrfach darauf hingewiesen, dass die Zunahme der Bevölkerung der Vergangenheit angehören wird, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Bevölkerungszahl im Landkreis stagniere, in vielen Gemeinden nehme sie sogar ab und die Altersstruktur im Landkreis werde sich in den nächsten Jahren deutlich ändern, bilanziert Kreisrätin Johanna Stehrenberg die Situation.

Zu glauben, dass dieser Entwicklung durch ein "weiter so", zum Beispiel im Straßenbau entgegengewirkt werden kann, hält der Fraktionssprecher der Grünen im Kreistag, Kerkien, für unrealistisch. Infrastrukturmaßnahmen seien wesentlich mehr als Straßenbau und wer im Jahr 2007 immer noch "am autogerechten Landkreis bastelt" habe die Zeichen der Zeit nicht verstanden.

Man brauche den Ausbau des ÖPNV weit über das bisherige Maß hinaus. Bisher sei der ÖPNV ein Stiefkind und auch das im Kreistag gegen die Stimmen der Grünen beschlossene Konzept zum Nahverkehr sei viel zu wenig, um den ÖPNV im Landkreis nachhaltig zu verbessern.

Mindestens ebenso wichtig sei es, so Kerkien weiter, die Güterverteilung im Landkreis zu optimieren. Die Grünen bemängeln in diesem Zusammenhang, dass es keine Möglichkeit mehr zur Güterverladung im Landkreis Neumarkt gibt. Dies sei ein eindeutiger Standortnachteil, hieß es. Die Verteilung von Gütern sei ein absoluter Zukunftsmarkt und ist mit Sicherheit nicht alleine auf der Straße zu bewältigen, sagte Johanna Stehrenberg. Der Landkreis brauche bei der Güterverteilung eine Schnittstelle zwischen Schiene und Straße.

Auch im Bereich Erhalt von Poststellen im Landkreis müsse gearbeitet werden, fordern die Grünen weiter. Auch dies sei ein wesentlicher Bereich der Infrastruktur. Der ländliche Raum dürfe hier nicht abgehängt werden. Bei Wegfall des Briefmonopols müsse der gesetzlich vorgeschriebene Versorgungsauftrag erfüllt bleiben. Die Grünen sehen auch hier dringenden Handlungsbedarf.
25.07.07

Strom aus Gülle


Die Grünen sahen sich an der Biomasseanlage in Rammersberg
um.
NEUMARKT. Die Grünen besuchten die erste Velburger Biomasseanlage im Ortsteil Rammersberg.

Energie sei ein wesentlicher Faktor in unserem Land, so begründete der Kreisvorsitzende von B90/Die Grünen und Stadtrat von Velburg, Roland Schlusche, das Interesse der Grünen an der Biomasseanlage.

Der Betriebsinhaber und Landwirt Josef Eichenseer informierte die Besucher, dass seine Anlage 60 kW/h an elektrischen Strom liefert. Und ganz nebenbei so ergänzt der Landwirt zufrieden, "kann ich mit der im Fermenter erzeugten Wärme von 40 Grad mein Wohnhaus heizen und die Trocknungsanlage beschicken". Gespeist wird die Anlage vor allem mit Gülle direkt vom gegenüberliegenden Kuhstall, aber auch von der Ganz-Pflanzen-Silage wie Mais, Gras und Getreide.

Am Ende bleibt nur Wasser, versichert der Sohn Martin Eichenseer. Als Landwirtschaftsmeister fühlt er sich verpflichtet, den Betrieb des Vaters fortzuführen und zukunftssicher zu gestalten. Durch die eigenständig entworfene und mit viel Eigenleistung gebaute Anlage hofft er, dass sein Einkommen als Energiewirt gesichert ist.

Ausgelegt ist die Biomasseanlage auf die Produktion von 100 kW/h. Begrenzt wurde dies jedoch von der Genehmigungsbehörde, dem Landratsamt Neumarkt. Diese Einschränkung wird aber nicht als Nachteil empfunden. Ist daraus doch die Gewissenhaftigkeit und Vorsicht der Behörde zu erkennen, erklärt Josef Eichenseer.

Stadtrat Manfred Sailer (Velburg) wies darauf hin, dass durch den "Mut der einzelnen Landwirte" die Treibhausgasemissionen gesenkt werden und die Abhängigkeit von Erdöl und Erdgas verringert wird.

Durchaus kontrovers diskutiert wurde, ob Getreide, also Lebensmittel, für die Energiegewinnung genutzt werden sollte. Ein Umstand, der nicht bei allen Besuchern auf Zustimmung stieß.

Abschließend bedankte sich Roland Schlusche und sprach die Hoffnung aus, dass sich in der Großgemeinde Velburg noch viele Nachahmer finden werden, die dem "Vorzeigelandwirt" Eichenseer folgen werden.
21.07.07

"Alleinerziehende benachteiligt"

NEUMARKT. Die Grünen wollen sich für eine "gerechtere Gestaltung" der Eintrittspreise im Neumarkter Freibad einsetzen.

Mit einem Schreiben an die Stadtwerke und der Thematisierung im Kommunalwahlkampf will die Partei günstigere Tarife für Kleinfamilien erreichen. Vorausgegangen war die Aussage von Robert Straub, dem zuständigen Sachbearbeiter der Stadtwerke, wonach für Alleinerziehende kein günstigerer Tarif möglich sei.

"Der jetzt gültige Familientarif von acht Euro ist für Alleinerziehende nicht attraktiv", erklärt Grünen-Kreisschatzmeister Stefan Schmidt. Dazu müsste ein Alleinerziehender drei Kinder mitbringen; bei der "traditionellen Familienform" reiche schon ein Kind, um vom Tarif zu profitieren.

Kreis- und Ortsvorstand wollen attraktive Preise für alle Familienformen. "Die Kommune kann es doch nur unterstützen, wenn Eltern mit ihren Kindern ins Bad gehen - das kommt den Familien und dem Bad zugute!" meint Johanna Stehrenberg, die Spitzenkandidatin der Neumarkter Grünen zur anstehenden Kommunalwahl.

Leider würden Alleinerziehende häufig als "unechte Familien" angesehen. Die Bündnisgrünen wollen hier gegensteuern und auch einen finanziell attraktiven Familientarif für Alleinerziehende erreichen.

Ein konkretes Umfinanzierungsmodell ohne finanzielle Einbußen für die Stadtwerke hat sich die Ökopartei auch überlegt. So könne eine Kleingruppe mit einem Erwachsenen und bis zu drei Kindern für fünf Euro ist Bad kommen, mit zwei Erwachsenen bliebe der Familientarif wie bisher bei acht Euro. Horst Wild, der Neumarkter Ortsvorsitzende: "Wir denken, dass man so einem modernen Familienbild Rechnung tragen kann, ohne die traditionelle Familie schlechter zu stellen."

Das Schreiben, das die Grünen an die Stadtwerke und an OB Thumann gerichtet haben, sei bislang noch nicht beantwortet, hieß es.
17.07.07


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