Grüne

"Viel Haut..."

NEUMARKT. Mitglieder der "Grünen Jugend" wollen sich am Montag bei einer Aktion vor dem Neumarkter Rathaus ausziehen.

Man will damit das Thema "Bürgerrechte" ins Gespräch bringen, heißt es von der Neumarkter "Grünen Jugend", die für die Aktion zusammen mit ihrem Landesverband verantwortlich zeichnen. Unter dem Motto "Wie weit sollen wir uns noch entblößen" sollen ab 10 Uhr vor dem Rathaus "Vorratsdatenspeicherung, Versammlungsgesetz und andere Mittel, die dem Staat legal erlauben, persönliche Informationen zu speichern und zu verarbeiten", thematisiert werden.

Während der Aktion werden sich Mitglieder der "Grünen Jugend" ausziehen, heißt es in der Ankündigung, es werde " viel Haut gezeigt".
24.08.08

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Die Besucher im Klärwerk am Berliner Ring.
NEUMARKT. Eine Delegation der Grünen wurde vom Leiter des Neumarkter Klärwerks, Werner Schütt, durch die Anlage am Berliner Ring geführt.

Schütt erläutert der Entsorgungsreferentin im Neumarkter Stadtrat Johanna Stehrenberg, dem Landtags-Direktkandidaten Dr. Roland Schlusche, Bezirkstags-Direktkandidatin Gabi Bayer, Stadtrat Thomas Leykam und Ortsvorsitzendem Rainer Zimmermann den Ablauf der mechanisch, biologisch und chemisch arbeitenden Abwasserreinigungsanlage. Sie ist für circa 150.000 bis maximal 180.000 Einwohnerwerte ausgelegt. Zur Zeit werden davon 120.000 EW genutzt.

Um die Betriebskosten des Klärwerkes zu minimieren wird das Abwasser von den Gemeinden Sengenthal, Pilsach und Berngau zum Klärwerk gepumpt und gereinigt. Etwa 30 Druckpumpstellen sind im gesamten Einzugsbereich verteilt und schaffen das Abwasser zum Klärwerk.

Die Kläranlage wird permanent optimiert, zum Beispiel durch die Reduzierung von Einleitungswerten, durch die Nutzung von Brauchwasser sowie durch die Nutzung des anfallenden Klärgases (Methan) als Energieträger, hieß es.

Die gesetzlichen Anforderungen an die Einleitung des gereinigten Wassers in die Schwarzach werden deutlich unterschritten. Dadurch ist es der Stadt möglich, jährlich rund 100.000 Euro der Abwasserabgabe, die an den Freistaat Bayern abgeführt werden muss, zu sparen. Dies entlastet die Gebühren für die Einleitung von Abwasser aus Betrieben und Haushalten um drei Cent pro Kubikmeter Abwasser. Der momentane Kubikmeter-Preis liegt bei 1,51 Euro.

Acht Mitarbeiter kümmern sich an 365 Tagen um den reibungslosen Ablauf der seit Mitte der 70er Jahre immer weiter vervollständigten Anlage.

Auf dem Klärwerk werden innovative Produkte in Pilotversuchen durch Zusammenarbeit von angewandter Forschung, Industrie und Kunden (Kommunen) getestet. So wurde zum Beispiel in Neumarkt in Kooperation mit einer Firma erstmals der Einsatz von neuartigen Belüftern aus PE mit niedrigen Verlusten und Selbstreinigung auf einer kommunalen Kläranlage durchgeführt.

In einer weiteren, umfangreichen Versuchsreihe wurde in Zusammenarbeit mit einem Neumarkter Betrieb die Steigerung der Abbauleistung von Stickstoff und Phosphor getestet. Im Ergebnis werden nunmehr äthanolhaltige Flüssigkeiten zur Entsorgung auf dem Klärwerk genutzt. Die Berchinger Firma Huber fährt auf dem Klärwerk Versuche, um die Maschinen zu entwickeln oder zu verbessern.

Derzeit wird der Klärschlamm noch für ca. 360.000 Euro pro Jahr in ein anderes Bundesland gebracht und dort mit Holzhackschnitzeln vermengt. So entsteht "künstliche" Erde, die zum Beispiel zum Auffüllen von Kohleabbaugebieten genutzt wird. Es läuft jedoch schon eine Versuchsreihe der dezentralen Klärschlammverbrennung mit Nutzung der überschüssigen Energie zur Trocknung des Klärschlamms und Erzeugung von elektrischer Energie. Auch die Grünen würden es gerne sehen, wenn diese 360.000 Euro nicht als Kosten für die Entsorgung des Klärschlamms entstehen würden, sondern wenn dieser vor Ort weiterverarbeitet würde.
06.08.08

Dampf aus Windeln ?

NEUMARKT. Die Landkreis-Grünen bringen ein mit "Inkontinenzprodukten" befeuertes Blockheizkraftwerk in die Energiediskussion.

Eine derartige Anlage könnte auch für den Landkreis Neumarkt "Wärme, Strom und Dampf" erzeugen, heißt es in einer offenbar völlig ernst gemeinten Pressemitteilung vom Montag.

Die Grüne im Landkreis fordern die "Einbindung der Wissenschaft in die Energiediskusssion". Und hier soll die Möglichkeit des Einsatzes eines Energiekraftwerkes geprüft werden, in dem Inkontinenzprodukte, also Windeln und ähnliches Material verbrannt und so in Energie umgewandelt werden können.

Die Landkreiskliniken und viele Altenpflegeeinrichtungen wären sichere "Rohstofflieferanten", hieß es. Durch die demographische Entwicklung würde die Verfügbarkeit dieses Rohstoffs sogar noch deutlich steigen, so die Diektkandidatin für den Bezirkstag, Gabriele Bayer.

Eine solche Anlage werde bereits in einem Heim am Bodensee mit Erfolg betrieben. Das Klinikum und auch die Altenpflegeeinrichtungen würde jede Menge Entsorgungskosten für die Windeln einsparen, gleichzeitig könnte "ganz massiv Heizmaterial eingespart werden", so Landtags-Direktkandidat Dr. Roland Schlusche.

Mit dem eingesparten Geld könnte sich einerseits die Anlage sehr schnell amortisieren – auf der anderen Seite könnte aber auch mehr Personal, zum Beispiel in der Pflege eingesetzt werden. Mit sehr guten Filteranlagen, die genau auf das Verbrennungsgut abgestimmt werden, würde der Schadstoffausstoß auf ein Minimum reduziert.

Durch die lokale Energieerzeugung könnte auch die Abhängigkeit von großen Energiekonzernen reduziert werden, so Bezirkstags-Listenkandidatin Sigrid Steinbauer-Erler.

Landtags-Listenkandidat Johann Schmid aus Töging ist sicher, dass man damit im Großraum Neumarkt dem Ziel der Grünen, 100 Prozent erneuerbare Energien und Verzicht auf Atomstrom, ein großes Stück näher kommen könnte.
04.08.08

Gegen Anschluß Frickenhofen

NEUMARKT. Die Grünen bezweifeln den Sinn einer Autobahnausfahrt bei Frickenhofen und kritisieren OB Thumann für dessen Zustimmung.

Vehement wehren sich die Grünen gegen den von Landrat Löhner und sechs Bürgermeistern in einem Schreiben an die Oberste Baubehörde erhobenen Vorwurf, der Widerstand der Grünen (und des BN) gegen das Projekt sei "haltlose Polemik" (wir berichteten). Es habe noch von keiner Seite eine plausible Antwort auf die Frage gegeben, wer diese Ausfahrt brauche, heißt es in einer Pressemitteilung der Grünen.

Den zu langen Anfahrtsweg für Rettungsdienste lasse man nicht gelten, da die Zufahrt zur Raststätte Jura mit minimalem Aufwand und geringen Kosten entsprechend hergerichtet werden könne.

Solange die bereits vorhandenen Gewerbegebiete nicht ausgelastet sind, dürften weder aus städtebaulicher "und erst recht nicht aus landschaftsschutzrechtlicher Sicht" neue Industriegebiete geschaffen werden, erklärte Stadträtin Johanna Stehrenberg in der Pressemitteilung.

Die Errichtung eines Lärmschutzes entlang bebauter Autobahnabschnitte - wie zum Beispiel in Frickenhofen - müsse vom Stadtrat immer wieder vehement gefordert werden, "auch ohne eine Ausfahrt". Die Stadt müsse hier notfalls auch in Vorleistung treten.

"Aber man darf die Bewohner von Frickenhofen nicht dazu missbrauchen, sich mit einer Autobahnausfahrt abzufinden, um einen Lärmschutz zu bekommen, so die Grüne.

Auf "größtes Unverständnis" stößt bei den Grünen die Zustimmung des Neumarkter UPW-Oberbürgermeisters zu dem Brand-Brief an die Baubehörde. Es sei doch erst vor kurzem im Stadtrat beschlossen worden, keine neuen Zufahrtstrassen zur angedachten Ausfahrt Frickenhofen auszuweisen. Logische Konsequenz wäre dann aber auch, die Ausfahrt Frickenhofen abzulehnen, so Stehrenberg, "denn auch für die Stadt Neumarkt selbst bringt diese zusätzliche Ausfahrt keinerlei Vorteil".
20.07.08


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