Grüne

Schlimmer Verdacht...

NEUMARKT. Die Grünen im Landkreis verdächtigen Landrat Löhner, er sei "im Herzen" schon einer der ihren...

Das CSU-Parteibuch behalte Löhner vermutlich nur noch, damit seine Karriere nicht gefährdet ist, heißt es in der gewagten Spekulation weiter (die vorsichtshalber in der Pressemitteilung in Frageform gesetzt wurde).

Der Hintergrund für die "ungeheuerlichen" Verdächtigungen ist aber eher ernst: Löhner solle "seinen Lippenbekenntnissen Taten folgen lassen", heißt es von seiner Grünen-Gegenkandidaten für den Bezirkstag, Kreissprecherin Gabriele Bayer. Der Landkreis Neumarkt müsse landesweit als gentechnikfreie Zone bekannt werden.

Die Grünen spielen darauf an, daß der Neumarkter Landrat erstes Ehrenmitglied des Vereins Zivilcourage Neumarkt ist (wir berichteten), das einen engagierten Kampf gegen den Einsatz von Gentechnik in der Landwirtschaft führt. Löhner solle auch auf "seine CSU-Kollegen Seehofer (Landwirtschaftsminister und Verbraucherschutzminister), Karl (MdB), Spitzner (MdL) und Deß (EU-Parlament)" einwirken, damit sie ihre Politik ändern, heißt es in der Pressemitteilung der Grünen.

Die Bürger seien in Sachen Gentechnik in der Landwirtschaft und Gentechnik in der Nahrung "lange genug verwirrt, belogen und für dumm verkauft" worden, erklärte Dr. Roland Schlusche, grüner Kreisrat und Direktkandidat für den Landtag.
13.06.08

"Umsonst beworben?"

NEUMARKT. Die Grünen-Stadträte bedauern, daß im Bausenat die Chance vertan wird, ein Fußball-Kleinfeld an der Theo-Betz-Schule zu installieren.

"Die Theo-Betz-Schule hat sich doch für dieses Fußballfeld beworben, gewinnt auch noch den Zuschlag für ein solches Spielfeld und jetzt beschließt der Senat, dass es nicht installiert wird. So motiviert man Schüler bestimmt nicht", erklärte Stadträtin Johanna Stehrenberg.

Die vorgestellte Planung des Vorplatzes der Theo-Betz-Schule im Bau-, Planungs- und Umweltausschuss (wir berichteten) gefalle den Grünen sehr gut, heißt es in der Stellungnahme. Die beiden nicht im Bau-, Planungs- und Umweltausschuss vertretenen Grünen-Stadträte könnten sich mit der vier Meter hohen und 46 Meter langen begrünten Lärmschutzmauer durchaus anfreunden, auch wenn sie von etlichen Senatsmitgliedern "total abgelehnt" wurde.

"Schade, dass das Fußballkleinfeld , das kostenlos vom DFB erstellt worden wäre, den Schülern nun vorenthalten wird und Fördergelder jetzt nicht genutzt werden, obwohl Einigkeit bestand bei den Senatsmitgliedern, dass eine Umgestaltung des Vorplatzes der Grundschule sinnvoll und notwendig ist", heißt es in der Stellungnahme weiter.

Jahrelang würden die Anwohner darauf warten, dass lärmschutztechnisch endlich was passiere - und "jetzt wird die von der Stadt veranlasste Planung komplett über den Haufen geschmissen", wundert sich Stadtrat Thomas Leykam. Wobei die beiden Grünen-Stadträte durchaus - wie auch mehrere Senatsmitglieder - der Meinung sind, dass die "sehr hoch angesetzten" Kosten (250.000 Euro für den Unterbau des DFB-Minispielfeldes mit Lärmschutzwand und 490.000 Euro für die restliche Vorplatzgestaltung) "noch zu reduzieren sind".
11.06.08

Grüne gegen "D'Hondt"

NEUMARKT. Trotz UPW-Geschenke: Die Neumarkter Grünen möchten in Stadtrat eine Verteilung der Auschußsitze nach "Hare-Niemeyer".

Mit dieser Erklärung erhält die Freie Liste Zukunft, die bei einer Auszählung nach dem Verfahren "D'Hondt" keinen Vertreter in den Senaten hätte, Schützenhilfe von nicht unbedingt erwarteter Seite. FLitZ und die Grünen sind nicht gerade gut aufeinander zu sprechen, wie manche Fetzereien zum Beispiel im Neumarkter Forum immer wieder zeigen.

Rein rechnerisch könnte den Grünen das Auszählungverfahren relativ egal sein: Schon im Vorfeld hat die UPW erklärt, man werde den beiden grünen Stadträten (und der FDP-Stadträtin) aus dem UPW-"Kontingent" Ausschuß-Sitze überlassen (wir berichteten).

Dies hält die neue Vorstandschaft der Grünen nun allerdings für "wenig demokratisch und nicht zielführend". In einer von Amelie Jakubek, Manfred Bölter, Rainer Zimmermann und Horst Wild unterzeichneten Pressemitteilung wird auf das Angebot der UPW zwar nicht ausdrücklich verzichtet, allerdings fordert man tapfer eine Auszählung nach "Hare-Niemeyer", weil das Verfahren "D'Hondt" den kleinen Parteien und Gruppierungen Ausschusssitze vorenthalten würde.

"Wenn den Grünen durch die UPW Ausschusssitze vorenthalten werden und als Ausgleich ein oder zwei Sitze dann 'generös' wieder überlassen werden,ist dies keineswegs eine gute Lösung", heißt es von den Grünen.

Auch der Versuch, auf diese Weise Flitz auszuschließen, entspräche nicht "demokratischen Gepflogenheiten": "der Zweck heiligt eben nicht alle Mittel!".
02.05.08

Die Neuen im Stadtrat

Spätestens als die Kinder kamen, wurde mir klar, dass ich mich für eine lebenswerte Welt einsetzen muss! Den Spruch: "Wir haben die Welt nur von unseren Kindern geborgt" habe ich mir zum Leitsatz gemacht und zwar nicht nur für die eigenen Kinder, sondern für alle Nachkommen (Menschen, Tiere, Pflanzen).

Da stellte sich dann die Frage: Bei welcher Partei kann ich die meiste Unterstützung erwarten? Nach eingehendem Studium (fast) aller Parteien, blieben nur die Grünen übrig.

Sie haben sich zwar inzwischen auch von so manchem guten Ritual (z. B. Trennung von Amt und Mandat, Rotation nach zwei Wahlperioden) verabschiedet - zumindest auf Bundes- und Landesebene, aber das Entscheidende ist, dass den Grünen die Ökologie immer äußerst wichtig gewesen ist. Hier sind über die Jahre durchdachte Konzepte gewachsen, die sich stetig den aktuellen Anforderungen und Möglichkeiten anpassen.

Noch immer sind es die Grünen, die ausschließlich auf regenerative Energien setzen!

Da kam mir vor einiger Zeit der Vortrag: "100% erneuerbare Energien - Wann? 2010, 2020 oder 2050? Was wollen wir eigentlich?" (www.solarwerkstatt-freising.de) gerade Recht! Hier wurde noch einmal auf die "Milchmädchen-Rechnung" widerlegt, die immer propagiert, dass wir ohne fossile Energien nicht "überlebensfähig" sind.

Organisiert wurde der Vortrag übrigens vom Umweltpädagogischen Zentrum Habsberg. Leider verirrten sich ganze 17 (!) Personen zur Abendveranstaltung ins Landratsamt, obwohl dieser äußerst lehrreiche, gut verständliche Vortrag von Prof. Ernst Schrimpff und Dipl. Ing. Andreas Henze jeden interessieren sollte!

Zur Person

Name: Johanna Stehrenberg
Alter: 51 Jahre
Familienstand: verheiratet, 2 Kinder
Beruf: Studien- und medizinisch technische Assistentin
Grüne seit: Mitte der 80er Jahre
Neumarkterin seit: 1990
Hobbies: Lange Spaziergänge mit Lisa, unsere Hündin in der Umgebung von Neumarkt; Greenpeace; lesen (wenn ich denn dazu komme - klappt meistens nur Urlaub)
Mein Bestreben als grüne Neumarkter Stadträtin wird sein, die anderen 38 Stadträte (Thomas Leykam, mein grüner Stadtratskollege ist es bereits) davon zu überzeugen, dass die Ökologie - nicht nur, aber auch auf dem energetischen Sektor - letztlich auch ökonomisch ist und ein Muss für eine lebenswerte Zukunft.

Ich möchte mich nicht mit der Politik der "großen, weiten Welt" beschäftigen, mein Lebensmittelpunkt ist in Neumarkt und deshalb werde ich versuchen, hier die Ziele unseres Orts- und Kreisverbandes umzusetzen. Die Ausrede: "Es bringt doch nichts, wenn wir hier ökologisch denken und handeln, die anderen aber fleißig die Luft verpesten, ihre Äcker mit Kunstdünger bearbeiten und neue AKWs bauen", lasse ich nicht gelten. Wir Neumarkter müssen jetzt und hier anfangen, dass unsere Stadt auch ein "liebenswertes Neumarkt" bleibt.

Denn junge Familien, die sich in Neumarkt niederlassen wollen, werden nicht darauf achten: Wer hat das größte Einkaufszentrum; wer hat die größte Stadthalle; wer hat das teuerste Spaßbad. Diese Familien werden überlegen: wachsen unsere Kinder in einer gesunden Umgebung auf; hat die Kommune einen gut funktionierenden ÖPNV; gibt es ausreichende Kindergarten- und Hortplätze; gibt es unterschiedliche Schularten; hat die Stadt meiner Wahl genügend Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten; werde ich im Alter in meinem Heimatort bleiben können; gibt es Freizeitmöglichkeiten?

Das größte Bestreben von Neumarkt muss es sein, all diese Fragen mit JA zu beantworten. Der Stadtrat muss dafür die Weichen stellen, die Wirtschaft muss sie umsetzen. Aber: Ohne reine Luft, sauberes Wasser und gesunde Nahrung wird sich niemand mehr diese Fragen stellen brauchen, denn sie sind Grundvoraussetzungen für ein langfristiges Dasein.

Deshalb: Bitte unterstützen Sie die Stadtratsarbeit durch sachbezogene und lösungsorientierte Beiträge, denn wir Stadträte sind ja lediglich Vertreter der gesamten Bürgerschaft!

Johanna Stehrenberg
02.05.08


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