WGG-Neubau: klare Mehrheit

UPW-Politiker trafen sich mit Lehrkräften und Schülern im Gluck-Gymnasium
NEUMARKT. Nach CSU und SPD haben sich nun auch die Kreisräte der UPW mehrheitlich für einen Neubau des Gluck-Gymnasiums ausgesprochen.
Mitglieder der Kreistags- und
Stadtratsfraktion der UPW/FW, sowie Vertreter der Kreisgruppe der JFW
hatten sich im Willibald-Gluck-Gymnasium getroffen, um sich aus Sicht der
Betroffenen über die Vor- und Nachteile einer Sanierung oder eines
Neubaus der Schule und Turnhalle zu informieren.
Neben den Vertretern
der Politik durfte Schulleiter Bernhard Schiffer
Mitglieder der Schulleitung, des Personalrats, des Elternbeirats, der SMV
und interessierte Schüler zur Diskussionsrunde begrüßen. Vor allem die
anwesenden Kreis- und Stadträte unter Fraktionsvorsitzenden OB Thomas
Thumann wollten sich noch einmal vor Ort informieren, um bei der Abstim-
mung am nächsten Donnerstag auch wirklich alle Argumente für und gegen den
Neubau abwägen zu können, hieß es.
Zur Anschauung der Debatte diente ein bereits renoviertes Klassenzimmer, das sich in den oberen Stockwerken des Gebäudes mit Ausrichtung zur viel befahrenen Dammstraße befindet. Da im WGG-Gebäude wegen der weiten Verzweigung kein zentrales Belüftungssystem möglich ist, wurde in einigen Zimmern ein "unansehnliches", dezentrales Belüftungssystem installiert. Weil das relativ ineffizient arbeite, beklagen die Lehrer bei geöffneten Fenstern die hohe Lärmbelastung. Auch die an der Decke nachträglich angebrachten Akustik-Noppenplatten, die eigentlich dazu montiert wurden, um die Stimmen der Lehrkräfte zu schonen, machten das Unterrichten in den Klassenzimmern nicht wesentlich besser, denn auch jedes kleinste unerwünschte Geräusch werde dadurch verstärkt.
Auch die Größe der Klassenzimmer spielt für die zukünftigen Planungen eine große Rolle. Im jetzigen Gebäude klagen die Lehrer darüber, dass die Räume entweder zu groß oder zu klein ausfallen würden. Die vorgegebene Nutzfläche - bei einem Neubau etwas kleiner - könne beispielsweise durch flexible Raumteilung intensiver ausgenutzt werden. Dies würde auch den Ansätzen vieler innovativer Lehrkonzepte entgegenkommen.
Ein bedarfsorientiertes Arbeiten sei nur in einem neuen Gebäude möglich, hieß es. So wurde vom Schulleiter das Architekturbüro Berschneider durchaus für seine Pläne zur Generalsanierung gelobt, in welche die Schule gut mit einbezogen würde, allerdings stoße man bei der Kreativität zur Umstrukturierung des Altbaus sehr schnell an die Grenzen der Machbarkeit.
Die Betonwände und tragende Pfeilerelemente im jetzigen WGG erschwerten eine grundlegende Neuanordnung der Klassenzimmer. Man müsse "Schule neu denken", dies sei eben auch nur möglich, wenn nicht nur die Lehrkräfte flexibler seien, sondern auch das Lehrgebäude, hieß es.
Auch unter den Schülern habe man sich auf Klassensprecherseminaren mit der Problematik des WGG befasst. So hänge doch ein Stück weit Erinnerung an diesem Gebäude, wo man immerhin fast zehn Jahre auf der Schulbank verbracht habe. Obwohl man selbst nicht mehr in den Genuss einer neuen Schule komme, würde man sich dennoch für einen Neubau einsetzen, da die Lärmkulisse bei den Sanierungsarbeiten den Schülern nicht zumutbar sei. Außerdem sei nicht nur eine Entzerrung des Verkehrs an der St. Florian-Str. zu erwarten, sondern auch der Schülerströme, die derzeit über das Gelände des WGG ihren Weg zum Ostendorfer Gymnasium abkürzen.
Im Falle eines Neubaus könne die Mensa trotz der größeren Entfernung durch ein gebundenes Ganztageskonzept an der Schule wieder mehr belebt werden, so Schiffer. Zu bedenken sei auch, dass im Zuge möglicher Sanierungsarbeiten des Altbaus den Schülern für geraume Zeit keine Sporthalle zur Verfügung stehen würde.
Den anwesenden Freien Wählern wurde jedenfalls seitens Schulleitung, Schüler, Lehrer und Eltern der Wunsch zu einem Neubau nahe gelegt.
OB Thomas Thumann lobte die gute Zusammenarbeit zwischen der Stadt und dem Landkreis Neumarkt bei diesem Projekt. Er geht davon aus, dass die Mehrheit des Kreistages für einen Neubau stimmen wird und auch die UPW/FW Kreistagsfraktion sei überwiegend für eine Neuerrichtung.
"Die Mehrkosten sollten uns unsere Schüler wert sein", so Thumann. Es sei die richtige Investition in die Zukunft und ein wichtiger aktiver Beitrag zu einer attraktiven Bildungspolitik in Stadt und Landkreis.
CSU (
wir berichteten) und SPD (
wir berichteten) hatten sich schon vor geraumer Zeit eindeutig oder zumindest mit großer Mehrehit für einen Neubau ausgesprochen.
11.03.11
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