Aus für Regional-Express ?

Der Regionalexpress von Nürnberg über Neumarkt und Parsberg
direkt in die Landeshauptstadt - macht ihm die ICE-Neubau-
strecke den Garaus?
Foto: Erich Zwick
NEUMARKT. Was
neumarktonline bereits am Montag
vermeldete, verdichtete sich am Mittwoch: Neumarkt verliert seine Regionalexpresslinie nach München. Schon jetzt wird sie von höchster Stelle "totgeschwiegen".
In einem Statement zur Verkehrspolitik, das der Bayerische Staatsminister für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, Erwin Huber, am Mittwoch abgab, lobt er den Start der Regionalexpresslinie auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke von Nürnberg über Ingolstadt im Dezember 2006, gibt Verbesserungen auf der bestehenden Regionalexpresslinie zwischen Nürnberg über Treuchtlingen nach München bekannt, erwähnt aber mit keiner Silbe die Verbindung Nürnberg-Neumarkt-Parsberg-Regensburg-Landshut-München. Damit scheint deren Schicksal besiegelt zu sein: Neumarkt wird von München abgekoppelt, wenn nicht noch bei der Regionalkonferenz der Bayerischen Eisenbahngesellschaft am Donnerstag kommender Woche noch Wunder geschehen.
Die Hoffnungen, dass die Regionalexpresszüge auf der "Rennstrecke" im Stundentakt verkehren, dämpfte Minister Erwin Huber gleichzeitig. Der Takt wird auf zwei Stunden "gestreckt". Den durchgängigen Stundentakt - und das dürften die Fahrgäste im westlichen Teil des Landkreises Neumarkt mit Freude aufnehmen - gibt es werktags (außer samstags) zwischen Nürnberg und Allersberg. Dieser Abschnitt wird mit konventionellen Nahverkehrszügen bedient, die "nur" 140 Sachen schnell sind, während die Regionalexpresszüge mit klimatisierten IC-Wagen Spitzengeschwindigkeiten von 200 Stundenkilometern erreichen.
Dadurch sind die Reisenden von Nürnberg nach München mit dem Regionalexpress und dem günstigen Bayernticket in einer Stunde und 45 Minuten am Ziel, was einen Zeitgewinn gegenüber dem gegenwärtig schnellsten RE-Zug von 50 Minuten bedeutet.
Auf der Linie München - Treuchtlingen - Nürnberg wird der bisherige Zwei-Stunden-Takt beibehalten. Bisher fuhren dann die Züge quasi als Ringbahn über Neumarkt und Regensburg zurück nach München. Dieser "Ring" wird mit dem neuen Fahrplan ab Dezember gesprengt - zum Nachteil der Neumarkter und Parsberger Bahnkunden.
Erich Zwick
12.07.06
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