Historische Krippe zu sehen


Bis in einigen Wochen soll die "Vorstellung" auf die Heilige Familie und die Heiligen drei Könige angewachsen sein
Foto:Archiv
NEUMARKT. Seit Sonntag ist die historische Krippe von St. Johannes in Neumarkt wieder zu sehen - und die Zahl der Figuren soll noch zunehmen.

Während nämlich die Heiligen Drei Könige schon mal in der Krippenausstellung im Reitstadel nach dem Stern Ausschau halten, gibt es in der Immanuelkapelle der Pfarrkirche St. Johannes erstmals "die Heimsuchung" zu sehen. Maria besucht ihre Base Elisabeth, die im sechsten Monat schwanger ist.

Elisabeth verstärkt erst seit kurzem die Historische Krippe. Mit von der Partie ist auch der frisch restaurierte Esel, der Maria von Nazareth ins Bergland von Judäa begleitet hat.

Diese "Vorstellung" macht heuer den Anfang. Zu Weihnachten folgt die Heilige Nacht - und diesmal wird der Hirte Martin nicht mehr allein zum Kind an die Krippe kommen.

Wenn alles klappt wird das Krippenjahr heuer mit dem Besuch der Weisen aus dem Morgenland, eventuell der Flucht nach Ägypten und der Verkündigung bis weit ins Jahr 2014 ragen. Dies sei ein großer Schritt in Richtung Jahreskrippe, hieß es von den Verantwortlichen.

Wie bereits mehrfach berichtet wurden vor einigen Jahren in der Sakristei der Stadtpfarrkirche St. Johannes 21 Köpfe von historischen Krippenfiguren wiederentdeckt. Sie stammen zum Teil noch von den seit 1622 für einige Jahre in Neumarkt tätigen Jesuiten. Bis Kriegsende wurde in der Pfarrkirche die historische Kirchenkrippe der Jesuiten aufgestellt, die zum Teil aus dem Barock stammte.

Die Jesuiten waren zur Gegenreformation aus Amberg, wo sie seit 1621 tätig waren, nach Neumarkt gekommen, nachdem die katholische Religionsausübung in der Oberen Pfalz von Herzog und Kürfürst Maximilian von Bayern wieder erlaubt wurde. Wo immer die Jesuiten arbeiteten, schufen sie in kürzester Zeit faszinierende Weihnachtskrippen und Passionsdarstellungen, um die Inhalte der Bibel durch szenenhafte Darstellungen neu zu beleben.

Im Laufe der Jahre und Jahrhunderte wurden diese Krippen gepflegt und gehegt. Doch die Krippe wurde beim Brand des Schwesternhauses am Rainbügl zum größten Teil zerstört. 21 Köpfe für 80 bis 100 Zentimeter große Krippenfiguren (dem sogenannten "Jesuitenmaß") und einige für 30-Zentimeter-Figuren haben aber in der Sakristei "überlebt". Viele Köpfe weisen noch die Nagellöcher für die Befestigung der Echthaarperücken auf.

Die weitere Wiederherstellung der in ihrer Art im weiten Umkreis einzigartigen Krippe - es warten noch viele historische Krippenköpfe darauf, wieder zum Krippenleben erweckt zu werden - seien ohne großzügige Spenden nicht möglich, hieß es. Allerdings hoffen die Verantwortlichen auch auf das eine oder andere Foto aus der Zeit vor Kriegsende, das die Krippe in Neumarkt in ihrer damaligen Form zeigt.
01.12.13
neumarktonline: Historische Krippe zu sehen
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