Spatz bleibt Spitzenreiter


Die Amsel ließ glücklicherweise nicht weiter Federn
Foto:Z.Tunka
NEUMARKT. Amsel, Drossel, Fink und Star - sind alle da im Landkreis: bei der "Stunde der Gartenvögel" wurden die gefiederten Gäste gezählt.

1489 verschiedene Vögel meldeten die 64 Teilnehmer aus dem Landkreis Neumarkt bei der Aktion an den Landesbund für Vogelschutz.

Vom Quartett aus dem Kinderlied sind dabei Star (Platz 2) und Amsel (Platz 3) am häufigsten gesehen worden. Die erste Finken-Art kam auf Platz neun, die erste Drossel-Art auf Platz 19.

Nummer eins im Landkreis und in ganz Bayern ist aber unangefochten der Spatz. Im Landkreis Neumarkt zählten die Teilnehmer der Aktion durchschnittlich 31 Vögel pro Garten.

Glücklich sind die Vogelschützer über die vergleichweise große Zahl von Amseln. Nach dem schlechten Brutjahr 2011 hatten Pessimisten ein katastrophaler Ergebnis befürchtet. Das blieb glücklicherweise aus, auch wenn sich das Amsel-Vorkommen bayernweit noch nicht erholt hat.

Allein in Bayern haben 8300 Menschen an 5700 Orten knapp 200.000 Vögel gezählt. Bayern liegt damit bundesweit an der Spitze.

Auch in diesem Jahr wurde der Spatz wieder Erster – trotz eines leichten Rückgangs gegenüber dem Vorjahr. Eine Erholung der Bestände ist damit nicht in Sicht. In München ist die durchschnittliche Größe der Spatzenschwärme gar um 50 Prozent gesunken.

Ein Lichtblick: Mehlschwalbe und Rauchschwalbe sind nicht weiter zurückgegangen. Die Glücksbringer konnten immerhin ihr niedriges Vorjahresniveau halten. Sie leiden unter einem Mangel an Brutmöglichkeiten, denn immer noch werden neue Nester von Fassaden abgeschlagen, weil die Vögel "zu viel Dreck" machen und es immer weniger Pfützen gibt, wo sie sich ihr Nistmaterial holen können. Außerdem geht die Insektennahrung besonders wegen des flächendeckenden Energiemaisanbaus mit seinem hohen Pestizideinsatz zurück, hieß es von den Vogelschützern.

Trotz der Eisheiligen, die am Zählwochenende ihrem Namen alle Ehre machten, bekamen die Teilnehmer im Durchschnitt 34 Vögel zu Gesicht, praktisch genauso viele wie im Vorjahr (35). Neben vielen Laien nehmen auch zahlreiche Experten teil. Das zeigt die lange Liste von 147 beobachteten Vogelarten, die Seltenheiten wie Eisvogel, Pirol, Wiedehopf, Ziegenmelker oder Steinadler enthält.

Jährlich wiederholte Aktionen wie die "Stunde der Gartenvögel" sollen die Möglichkeit bieten, zuverlässige und flächendeckende Zahlen zum Artenbestand zu sammeln. Nach dem Prinzip der "Citizen Science" sammeln möglichst viele Menschen gemeinsam große Datenmengen, die nach Auswertung wichtige Hinweise auf Veränderungen der Bestände liefern.

Die Ergebnisse aus dem Landkreis Neumarkt:


  1. Haussperling (Spatz) 262
  2. Star 215
  3. Amsel 165
  4. Kohlmeise 110
  5. Blaumeise 76
  6. Mehlschwalbe 71
  7. Hausrotschwanz 54
  8. Elster 53
  9. Grünfink 44
  10. Buchfink 39
  11. Feldsperling 36
  12. Strassentaube 35
  13. Rabenkrähe 25
  14. Rotkehlchen 24
  15. Bachstelze 20
  16. Mauersegler 20
  17. Türkentaube 17
  18. Eichelhäher 16
  19. Wacholderdrossel 15
  20. Mönchsgrasmücke 13
  21. Ringeltaube 12
  22. Mäusebussard 12
  23. Kleiber 11
  24. Stieglitz 11
  25. Stockente 10
  26. Rauchschwalbe 8
  27. Feldlerche 8
  28. Buntspecht 7
  29. Zaunkönig 7
  30. Singdrossel 7
01.06.12
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