Turnerheim bleibt stehen

Eines der wenigen Gebäude mit Historie: das Neumarkter
Turnerheim in alten Zeiten.

Das Turnerheim der Neuzeit
NEUMARKT. Vielleicht waren es ja wehmütige Erinnerungen an den ersten Tanzkurs oder andere nostalgische Wallungen: die Neumarkter Stadträte entschieden am Mittwochabend, daß das alte Turnerheim stehen bleiben soll - jedenfalls zum Teil.
In einer Kampfabstimmung sprach man sich mit 21:17 Stimmen für das Konzept aus, das den Erhalt des westlichen "Kopfbaus" des Turnerheims einschließlich Theatersaal vorsieht. An den Altbau angegliedert wird der Neubau einer Zweifachturnhalle und einer Tiefgarage mit 80 Stellplätzen.
CSU und SPD hatten sich fast einmütig für den teilweisen Erhalt des Neumarkter Traditionsbaus ausgesprochen; die UPW war überwiegend für einen kompletten Neubau, konnte sich damit allerdings letztendlich nicht durchsetzen.
Ursprünglich standen drei Varianten zur Diskussion:
- Der Erhalt und die Sanierung des Kopfbaus und der Neubau einer Zweifachturnhalle
- der Abbruch des Kopfbaus und die Neuerrichtung einer Dreifachsporthalle mit Mehrfachnutzung und Räumen für den Vereinssport
- der Abbruch des Kopfbaus und die Neuerrichtung einer Zweifachsporthalle mit Räumen zur Vereinsnutzung. Eine spätere Erweiterung der Dreifachturnhalle soll bei dieser Variante nicht verstellt werden.
Eine erneute gastronomische Nutzung war schon damals bei allen drei Varianten nicht mehr vorgesehen: "das ist keine städtische Aufgabe", hieß es.
Im Streit um den Erhalt oder den Abriß des traditionsreichen Neumarkter Gebäudes kam den Befürwortern eines Neubaus gerade recht, daß im letzten Herbst bei einer brandtechnischen Untersuchung des Turnerheims "erhebliche Mängel" festgestellt wurden. So wurden kurzfristig die Wohnung und der Theatersaal aus Sicherheitsgründen zugesperrt - was damals für einigen Wirbel sorgte (
wir berichteten)
Nach etlichen Sitzungen des sogenannten Steuerungskreises blieben nur mehr zwei Konzepte übrig:
- Der Abbruch des gesamten Altbestandes und Neubau einer Zweifachturnhalle mit optionaler Erweiterung zur Dreifachhalle. Hier sei auch eine Zuschauertribüne und Räume für Vereine, eineMehrzwecknutzung und eine Tiefgarage mit 65 Stellplätzen vorgesehen.
Reine Baukosten: rund 7,85 Millionen.
- Der Erhalt des westlichen Turnerheim-Kopfbaus mit dem Erhalt des Theatersaales im Obergeschoß. Im Erdgeschoß sollte der Altbau als Foyer für Mehrzwecknutzung dienen. Der Neubau einer Zweifachturnhalle soll Räume für Vereine im Obergeschoß und eine Tiefgarage mit 80 Stellplätzen im bereich des Hartplatzes beinhalten.
Die reinen Baukosten hierfür: rund 9,9 Millionen.
04.05.11
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