Müllabfuhr hat Probleme

Es wird eng für die Müllfahrzeuge: die gewaltigen Schnee-
mengen sind im Weg.
NEUMARKT. Die enormen Schneemengen dieses Winters lassen auch die Müllabfuhr im wahrsten Sinne des Wortes an ihre Grenzen stoßen.
Wegen der mittlerweile angehäuften Schneemassen kommen die Müllfahrzeuge in vielen Seitenstraßen nicht mehr durch, weil die Durchfahrtsbreite zu gering geworden ist. Zwar reicht es in der Regel noch für die Autos der Anlieger oder für Lieferwägen, die breiten Müllsammelfahrzeuge müssen jedoch immer öfter kapitulieren, weil sie stecken bleiben oder zusätzlich auch noch geparkte Autos die Durchfahrt behindern.
Da für die kommende Woche neue Schneefälle prognostiziert werden, ist mit einer weiteren Verschärfung der Lage zu rechnen, hieß es am Donnertag aus dem Landratsamt. Die städtischen und gemeindlichen Bauhöfe sind nicht in der Lage, in jeder Seitenstraße eine entsprechende Durchfahrtsbreite zu gewährleisten.
Vielfach sei die Situation auch hausgemacht: Die Anlieger schieben den ganzen Schnee auf die Straße oder den öffentlichen Grund, anstatt ihn auf dem eigenen Grundstück zu lagern. Die Besatzung von Räumfahrzeugen kann ein Lied davon singen, dass der von ihnen beiseite geräumte Schnee in Windeseile wieder auf der Straße landet, hieß es.
Vor diesem Hintergrund bat das Landratsamt am Donnrstag alle Bürger um Verständnis für "aktuelle und künftige Einschränkungen und Behinderungen" bei der Abfuhr von Restmülltonnen, Papiertonnen, Biotonnen und Gelben Säcken. Überall, wo die Sammelfahrzeuge nicht durchkommen und daher eine Abfuhr nicht möglich war, besteht für die Bürger unbürokratisch die Möglichkeit, beim nächsten Mal Zusatzmengen bereitzustellen.
Eine große Erleichterung für die Abfuhrteams wäre es, wenn die Anlieger von schmalen Seitenstraßen ihre Tonnen oder Säcke "ausnahmsweise" bis zur nächsten Einmündung oder Kreuzung bringen würden, wo die Sammelfahrzeuge dann "auf jeden Fall hinkommen und auch eine zuverlässige Leerung gewährleisten können". "Ansonsten ist derzeit eine hundertprozentige Entsorgungssicherheit nicht zu schaffen", hieß es.
Die Besatzungen der Sammelfahrzeuge würden ihr Bestes tun. Schon jetzt würden zum Beispiel manche Straßenabschnitte oder Stichstraßen "verbotswidrig" rückwärts angefahren, um aus der Straße überhaupt wieder rauszukommen, weil die üblichen Wende- oder Durchfahrtsmöglichkeiten nicht mehr gegeben sind.
30.12.10
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