Passau niedergekämpft
NEUMARKT. Die Pflichtaufgabe haben die Staufer Basketballer gemeistert, jetzt kann nächste Woche die Kür folgen: Mit 73:62 kämpfte das Bayernliga-Team in heimischer Halle den Tabellenletzten Passau nieder und freut sich nun auf einen Pokalleckerbissen, wenn am Sonntag der Regionalligist aus Deisenhofen in Neumarkt zu Gast sein wird.
Es war nicht immer ein schönes Spiel, das die Zuschauer in der Hauptschule West zu sehen bekamen. Aber spannend und ziemlich emotional war die Partie auf Fälle. Vom Sprungball weg zeigten die Hausherren die Aggressivität, die ihnen zuletzt im ersten Viertel oft gefehlt hatte. Der SV spielte schnell und verteidigte hart. Die großen Staufer Jungs Simon Albert, Florian Schmitz, Lukas Fuhrmann und Christian Rehberger krallten sich unter den Körben fast jeden Ball. Die Passauer dagegen ließen einen konkreten Plan vermissen, was sie mit ihrem Talent eigentlich anfangen wollten. 19:14 führte Stauf nach dem ersten Abschnitt.
Etwas zu sicher fühlte sich die eigentlich überlegene Mannschaft der Trainerduos Christian Frank und Mario Göhring aber in der Folge. Der Passauer Topscorer Philipp Moschek (Saisonschnitt 17 Punkte) versenkte zwei Drei-Punkt-Würfe hintereinander. Und als die Halbzeitsirene ertönte, sahen sich die Staufer tatsächlich mit einem Zähler hinten liegen (32:33).
Doch die zweite Hälfte brachte dann den Beweis, warum sich die Neumarkter Vertretung mit jetzt vier Siegen zu Recht ins obere Tabellendrittel orientieren darf, während die Passauer trotz individueller Qualität ebenso zu Recht im Tabellenkeller hausen. Die Gäste fanden nie ein Mittel, die Staufer Verteidigung konsequent zu knacken. Der SV dagegen zeigte Teambasketball und suchte den besser postierten Mann. Entsprechend fiel die Punkteverteilung wieder einmal sehr ausgeglichen aus. Gleich mehrere Akteure lagen im zweistelligen Bereich. Mit schnellen Vorstößen holte sich die Frank-Truppe in einem umjubelten Zwischenspurt eine Führung von zehn Punkten. Nach dem dritten Viertel hieß es dann 57:49. Den Vorsprung baute der SV ganz langsam aber konstant aus, so dass am Ende das 73:62 auf der Anzeigtafel stand.
Ein dickes Sonderlob gab es vom Cheftrainer für Kapitän Roland Weigl, der gleich doppelt schuften musste. Er trug ausnahmsweise die Last des Spielaufbaus, weil die Staufer eigentlich mit einem argen Handicap in die Partie zu gehen hatten: Der etatmäßige SV-Regisseur und Topscorer Martin Deinhardt fällt mit einer Bänderverletzung länger aus. Dazu musste auch der zuletzt stark aufspielende Moritz Graf mit einem Rückenleiden kurzfristig pausieren.
Entsprechend hoch bewertet Frank den Erfolg, der für ihn die passende Einstimmung auf "unser Spiel des Jahres" ist, wie er sagte. Zum Pokalkracher kommt der TSV Oberhaching-Deisenhofen am Sonntag um 19 Uhr in die Hauptschule West. Die Münchner Vorstädter spielen in der 1. Regionalliga und damit zwei Klassen über den Staufern. Dennoch rechnet sich Frank durchaus Chancen aus.
05.12.10
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