"Aktionsplan" vorgestellt

Bei einem Pressegespräch wurde der Aktionsplan vorgestellt.
NEUMARKT. Die CSU spricht sich in einem "Aktionsplan für eine attraktive Altstadt" für ein Parkleitsystem und eine kostenfreie Parkstunde aus.
Pläne und Spekulationen, die Marktstraße wieder für den Durchgangsverkehr zu öffnen, erhalten jedoch eher eine Abfuhr: Man sehe sehr wohl die Argumente etlicher Gewerbetreibender, meinte Fraktionssprecher Werner Thumann am Mittwoch in einem Pressegespräch. Allerdings stelle die Sperrung der Markstraße am Rathaus "auch eine Errungenschaft dar, die viele Neumarkter Bürger eben wegen der verbesserten Aufenthaltsqualität sehr schätzen".
Es müsse daran erinnert werden, dass die Belebung der Marktstraße während und nach der Landssgartenschau mit Straßencafes und Außenbestuhlung vieler Lokale auch in Verbindung mit der Verkehrsberuhigung der Marktstraße zu sehen sei. Wieder erheblichen Durchgangsverkehr durch die Marktstraße zu verursachen könne kein stadtentwicklungspolitisches Ziel sein. Die CSU halte bei einer Entscheidung dieser Tragweite eine "Einbeziehung der Bevölkerung durch Bürgerbeeteiligung" für ratsam.
Wie Werner Thumann sagte, hätten sich die bisherige Werbegemeinschaft, der Tourismusverband, der Hotel- und Gaststättenverband, der Einzelhandelsverband, die Altstadtfreunde, das Industrie- und Handelsgremium, die Kommunalpolitik "und vor allen Dingen eine aktive Unternehmerschaft" seit Jahrzehnten stets um eine attraktive Stadt Neumarkt erfolgreich bemüht.
Selbstverständlich habe die Altstadt aber auch mit gravierenden Problemen zu kämpfen, die unter anderem mit verändertem Käuferverhalten und einer starken Ansiedelung von Discountern und anderen Einkaufmöglichkeiten außerhalb der Altstadt erklärt werden können.
Angesichts der kontroversen Debatten zum neuen Einkaufzentrum und dessen Wirkung auf die Altstadt und der Möglichkeit eines erneuten Bürgerentscheides würden die "plötzlichen Vorschlage" von Oberbürgermeister Thomas Thumann "hektisch und wenig durchdacht" wirken. Offenbar sollen sie die beunruhigte Neumarkter Kaufmannschaft, Hotellerie und Gastronomie beschwichtigen.
Angesichts der "gigantischen Zig-Millionen-Beträge", die im Zusammenhang mit dem Einkaufszentrum und der von OB Thurnann favorisierten Tunnellösung aufgeworfen werden, verspreche der OB nun auch für die Altstadt "einige Millionen in die Hand zu nehmen". Dabei kämen dann "überwiegend bekannte, ältere Vorschläge, wie die Überdachung der Klostergasse, der Bau einer Schrannenhalle am Unteren Markt, eine verbesserte Möblierung und eine Öffnung der Marktstraße am Rathaus für den Kraftfahrzeugverkehr" auf den Tisch.
In einem
"Aktionsplan der Neumarkter CSU für eine attraktive Altstadt" wurde dann eine Einführung eines "vollwertigen Parkleitsystems" mit farbiger
Kennung der jeweiligen Parkmöglichkeiten und Anzeige der jeweils frei verfügbaren Plätze angeregt. Weitere Punkte waren die Wiedereinführung der ersten kostenfreien Parkstunde in den Parkhäusern und der Tiefgarage.
Mit diesen Punkten sollte Besuchern der Stadt die Orientierung erleichert und mehr Besucher und Kunden direkt in die Altstadt gebracht werden.
Die Stadt Neumarkt sollte außerdem im Rahmen der Stadtentwicklungsplanung gezielt auf die Sortimentszusammensetzung und Geschäftsansiedelungen im Rahmen ihrer Möglichkeiten Einfluss nehmen. CSU-Fraktionsvorsitzender Werner Thumann versuche bereits seit zwei Jahren, OB Thomas Thumann zu Verhandlungen mit Edeka zu bewegen, nachdem die beiden Lebensmittelmärkte am Oberen und Unteren Markt geschlossen wurden.
Inzwischen würde sich Edeka im Rahmen eines städtebaulichen Vertrages sogar zu einer Ansiedlung in der Altstadt verpflichten, falls zusätzlich ein größeres Edeka-Center in Neumarkt errichtet werden kann, erklärte Thumann.
Seit vielen Jahren setze sich die CSU-Fraktion für eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität in der Altstadt ein, hieß es weiter. Dabei müsse es eine zentrale Forderung sein, nun endlich eine durchgängig gestaltete, einheitliche Möblierung mit Bänken und Pflanzgefäßen zu erreichen.
24.11.10
neumarktonline: "Aktionsplan" vorgestellt