Krippe wird restauriert


Noch ist die "Heilige Familie" unvollständig. Die männliche Figur rechts ist ein Hirte.
Foto:Archiv
NEUMARKT. In der Pfarrei St. Johannes bemüht man sich, zu Weihnachten wenigstens die "Heilige Familie" der historischen Kirchenkrippe präsentieren zu können. Interessierte Neumarkter können sich über den Restaurierungsfortschritt laufend informieren.

Dazu hat man einen ersten "Newsletter" erstellt, den man genauso wie weitere geplante Exemplare kostenlos an Interessenten schickt, um auf diesem Weg einen "Freundes und Unterstützerkreis" für das Projekt zu entwickeln. Wer Interesse hat, soll einfach eine Email an KrippeStJohannes@aol.com senden.

Wie bereits mehrfach berichtet wurden vor einigen Jahren in der Sakristei der Stadtpfarrkirche St. Johannes 21 Köpfe von historischen Krippenfiguren wiederentdeckt. Sie stammen zum Teil noch von den seit 1622 für einige Jahre in Neumarkt tätigen Jesuiten.

Die Pfarrei möchte die Krippe wiedererstehen lassen. Einige Figuren sind schon fertig gestellt und waren auch schon in St. Johannes zu sehen. Zur Zeit werden weitere Köpfe restauriert und in den nächsten Jahren wieder ihrer Bestimmung zugeführt. Wenn alles gut geht, wird Weihnachten 2010 in der Immanuelkapelle der Stadtpfarrkirche schon die "Heilige Familie" zu sehen sein.

Bis Kriegsende wurde in der Pfarrkirche die historische Kirchenkrippe der Jesuiten aufgestellt, die zum Teil aus dem Barock stammte.

Die Jesuiten waren zur Gegenreformation aus Amberg, wo sie seit 1621 tätig waren, nach Neumarkt gekommen, nachdem die katholische Religionsausübung in der Oberen Pfalz von Herzog und Kürfürst Maximilian von Bayern wieder erlaubt wurde. Wo immer die Jesuiten arbeiteten, schufen sie in kürzester Zeit faszinierende Weihnachtskrippen und Passionsdarstellungen, um die Inhalte der Bibel durch szenenhafte Darstellungen neu zu beleben.

Im Laufe der Jahre und Jahrhunderte wurden diese Krippen gepflegt und gehegt. Für Neumarkt ist neben einem Heiligen Grab und der Weihnachtsdarstellung auch das Motiv "Hochzeit zu Kana" überliefert.

Die Krippe wurde beim Brand des Schwesternhauses am Rainbügl zum größten Teil zerstört. 21 Köpfe für 80 bis 100 Zentimeter große Krippenfiguren (dem sogenannten "Jesuitenmaß") und einige für 30-Zentimeter-Figuren haben aber in der Sakristei "überlebt". Viele Köpfe weisen noch die Nagellöcher für die Befestigung der Echthaarperücken auf
22.10.10
neumarktonline: Krippe wird restauriert
Telefon Redaktion


Telefon Redaktion


ISSN 1614-2853
20. Jahrgang
Zur Titelseite Neumarkter Zeitung
ISSN 1614-2853
20. Jahrgang
ISSN 1614-2853
15. Jahrgang