"Freie Auswahl"


Gute Chancen vor allem für junge Leute
NEUMARKT. Trotz leichtem Anstieg der Arbeitslosenquote im Landkreis Neumarkt im August auf 2,6 Prozent spricht das Arbeitsamt noch von "Vollbeschäftigung".

Im Vergleich zum August 2009 gab es 20,6 Prozent weniger Arbeitslose und 60,2 Prozent mehr offene Stellen.

Vor einem Jahr lag die Arbeitslosenquote in Neumarkt noch bei 3,3 Prozent (wir berichteten), im Juli 2010 bei 2,5 Prozent (wir berichteten).

1809 Personen sind im August 2010 bei der Neumarkter Agentur als arbeitslos gemeldet. Das sind 100 Personen oder 5,9 Prozent mehr als im Vormonat, aber 468 Menschen oder 20,6 Prozent weniger als im August 2009.

Neu oder erneut arbeitslos gemeldet haben sich im August 833 Männer und Frauen. Das bedeutet gegenüber dem Vormonat eine Zunahme von 199 Personen oder 31,4 Prozent. Im Vergleich zum August 2009 haben sich 36 Menschen oder 4,5 Prozent mehr beim Arbeitsamt gemeldet. Die Arbeitslosigkeit beenden konnten 727 Personen. Das sind 72 Abmeldungen oder 11,0 Prozent mehr als im Juli 2010 und 153 Menschen oder 26,7 Prozent mehr als im August 2009.

Aktiv waren auch die Neumarkter Arbeitgeber. Sie haben im vergangenen August 284 Stellenangebote über das Arbeitsamtr ausgeschrieben. Das sind 102 Offerten oder 56 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Im Bestand haben die Neumarkter im Berichtsmonat 495 Stellenanzeigen, was ein Plus von 186 Angeboten oder 60,2 Prozent gegenüber August 2009 bedeutet.

Gegenüber Juli 2010 haben die Unternehmen im Berichtsmonat 49 Stellen oder 9,0 Prozent weniger ausgelobt. Seit Jahresbeginn gingen in der Neumarkter Agentur 2.012 Arbeitsangebote ein. Das ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum eine Zunahme von 583 Stellenanzeigen oder 40,8 Prozent.
Auch im Gesamtbezirk Regensburg der Arbeitsagentur stieg die Arbeitslosigkeit "jahreszeitlich bedingt" an - trotzdem sei der Arbeits- und Ausbildungsmarkt in "Topform", hieß es.

Im August sind 10.745 Personen als arbeitslos gemeldet. Das sind 757 Erwerbslose oder 7,6 Prozent mehr als im Vormonat. Der Anstieg der Arbeitslosenzahl von Juli auf August sei jahreszeitlich üblich, hieß es im Arbeitsamt. Insbesondere würden zahlreiche Jugendliche mit auslaufenden Ausbildungsverträgen vorübergehend arbeitslos. Zudem verschieben die Unternehmen Neueinstellungen auf die Zeit nach den Sommerferien.

Im August 2010 ist der Bestand an Arbeitslosen um 2.610 Personen oder 19,5 Prozent niedriger als im letztjährigen August.

Aber nicht nur der Arbeits- sondern auch der Ausbildungsmarkt sorgt für gute Stimmung. "Jedem noch unversorgten Bewerber können wir theoretisch mehr als zwei Ausbildungsstellen anbieten", meinte ein Sprecher, weist jedoch auf den sich schon heute abzeich-nenden Fachkräftemangel hin.

Der kurzfristige Anstieg der Arbeitslosigkeit in der alljährlichen Sommerpause spiegelt sich in den Werten bei Zu- und Abgängen an Erwerbslosen wider. So haben sich im August 4.432 Personen arbeitslos gemeldet. Das sind 971 Antragsteller oder 28,1 Prozent mehr als im Juli 2010. Für 3.680 Menschen nahm im August 2010 die Arbeitslosigkeit ein Ende. Das sind 231 Personen oder 6,7 Prozent mehr als im August 2009.

Seit Jahresbeginn 2010 haben sich 32.918 Personen arbeitslos gemeldet. In Summe sind das 2.382 Menschen oder 6,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Demgegenüber stehen in selbigem Ver-gleichszeitraum 34.253 Abgänge. Das bedeutet ein Plus von 1.815 Abmeldungen oder 5,6 Prozent gegenüber den ersten acht Monaten 2009.

Mit 3,6 Prozent im Bezirk Regensburg liegt die Arbeitslosenquote im August 2010 exakt 1,0 Prozent unter der des Vorjahresmonats. Von Arbeitslosigkeit am wenigsten betroffen ist die Gruppe im Alter von 15 bis 20 Jahren. Deren Arbeitslosenquote von 2,8 Prozent markiert den Tiefstwert im Berichtmonat. Am härtesten trifft es im August 2010 die älteren Erwerbslosen von 55 bis 65 Jahren mit einer Arbeitslosenquote von 5,8 Prozent.

Mit einem Bestand von 2.479 gemeldeten Arbeitsstellen im August 2010 haben potentielle Bewerber eine deutlich größere Auswahl als im letztjährigen August: 787 Angebote oder 46,5 Prozent mehr als im August 2009 würden die Chancen auf Einstellung deutlich erhöhen. Mit 1.338 neu gemeldeten Stellen im August 2010 übertreffen die Arbeitgeber sogar das Angebot vor der Krise im August 2008 um rund 180 Offerten.

Im August stehen 225 unversorgten Bewerbern 531 unbesetzte Ausbildungsstellen zur Wahl. Rechnerisch bedeutet das mehr als zwei Stellen (2,36) für jeden Bewerber. Obwohl sich bei der Zahl der Ausbildungsstellen ein Rückgang zeigt, könne von Katerstimmung keine Rede sein, hieß es. Denn das Minus von 293 Ausbildungsstellen gegenüber dem Vorjahresmonat liege einzig in einer Umstellung des statistischen Verfahrens bei bestimmten schulischen Ausbildungsgängen. Das tatsächliche Angebot habe sich dadurch für die Jugendlichen nicht reduziert.

Die Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit), die die gesamte Entlastung durch Arbeitsmarktpolitik umfasst, liegt im August 12,7 Prozent unter dem Wert von August 2009.

"Die bisherigen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt deuten auf eine weitere Reduzierung der Arbeitslosigkeit in den nächsten Monaten hin", erklärt ein Sprecher des Arbeitsamtes.
31.08.10
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