Kago: 115 Entlassungen

Rechtsanwalt Volker Böhm
NEUMARKT. Bei
Kago in Postbauer-Heng verlieren rund 115 Mitarbeiter ihren Job, hieß es am Mittwoch bei einer Betriebsversammlung.
Der Geschäftsbetrieb läuft mit knapp 200 Mitarbeitern weiter, sagte Insolvenzverwalter Volker Böhm.
Das Insolvenzgericht Nürnberg hat am Mittwoch das Insolvenzverfahren über die "Kago-Kamine-Kachelofen GmbH & Co – Deutsche Wärmesysteme KG" eröffnet.
Der Geschäftsbetrieb des Unternehmens laufe auch im eröffneten Insolvenzverfahren vorerst weiter, allerdings sei eine "umfassende Restrukturierung des Unternehmens" notwendig, erklärte der Insolvenzverwalter. Böhm informierte am Mittwoch in einer Betriebsversammlung in Postbauer-Heng die Belegschaft über die Lage bei
Kago und die notwendigen nächsten Schritte.
Um das Unternehmen auch nach Verfahrenseröffnung fortführen zu können, seien massive Kosteneinsparungen erforderlich. Zur Restrukturierung des Unternehmens hat Böhm bereits umfangreiche Maßnahmen eingeleitet. Kosten würden drastisch gesenkt, der Vertrieb neu geordnet.
Allerdings seien angesichts der "äußerst angespannten Auftragslage" auch Entlassungen nicht zu vermeiden. Die Anzahl der Mitarbeiter muss damit von 315 auf knapp 200 verringert werden. Über die Hälfte der zu entlassenden Mitarbeiter komme aus der Verwaltung.
"Die eingeleiteten Restrukturierungsschritte müssen noch im Insolvenzverfahren abgeschlossen werden, um das Unternehmen auf einen eventuellen Verkauf vorzubereiten", sagte Böhm am Mittwoch am Stammsitz des Unternehmens in Postbauer-Heng. "Auch im Hinblick auf den Investorenprozess ist eine Personalreduzierung und Anpassung auf die aktuellen Umsätze erforderlich."
Die Investorengespräche machen nach Auskunft des Insolvenzverwalters gute Fortschritte. Die Interessenten hätten angekündigt, in Kürze verbindliche Kaufangebote vorzulegen.
"Dass wir trotz der schwierigen Lage
Kago vorerst fortführen können, ist schon ein großer Erfolg", unterstrich Böhm. "Ich bedauere zwar sehr, dass dies nicht ohne Entlassungen möglich ist. Doch ist dieser Schritt leider nicht zu vermeiden, wenn wir die Chance zur Rettung des Unternehmens und der übrigen Arbeitsplätze aufrecht erhalten wollen."
28.04.10
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