Fakultät verwüstet


Chaos nach der Flutwelle in Chile


Dekan Dr. Norbert Dennerlein
NEUMARKT. Der Neumarkter evangelische Dekan Dr. Norbert Dennerlein ruft nach dem Erdbeben in Chile zu einer Spendenaktion auf.

Es ist erst acht Wochen her - aber das Erdbeben auf dem tibetischen Hochland und vor allem die Staubwolke des Vulkans Eyjafjalla haben sich vor die Erinnerungen an das schwere Erdbeben vom 28. Februar in Chile mit dem nachfolgenden Tsunami geschoben, heißt es in einem Aufruf des Neumarkter Dekans. Mindestens 700 Menschen sind damals ums Leben gekommen, ganze Regionen wurden verwüstet.

Am 18. April erhielt Dekan Dr. Dennerlein vom Evangelischen Dekanatsbezirk eine erschütternde Mail. Sie wurde verfasst von Dr. Sabine Dievenkorn, mit der Dennerlein in seiner Zeit bei der VELKD (Vereinigte Evangelisch Lutherische Kirche in Deutschland) in Hannover eng zusammenarbeitete. Sie wirkt derzeit als Professorin an der Facultad Evangelica de Teologia in Conception in Chile.

Die Beschreibung der Situation vor Ort von Frau Dievenkorn lässt vor unserem inneren Auge ein düsteres Bild entstehen, sagte Dennerlein: Es gäbe teilweise immer noch kein Frischwasser, Strom und Gas. Im Hafenbezirk von Conceptiòn, der von der Welle betroffen war, lägen Schiffe auf dem Markt und im angrenzenden Wald. Die Fischer lebten derzeit in Notunterkünften, meist Provisorien aus Plastikfolien mit feuchten Matratzen. Die Menschen mühten sich redlich – Bretter, die aus den Ruinen entfernt wurden, würden zu Regalen gestapelt.

Noch immer lägen Häuserteile am Strand. Der Geruch der Verwesung sei überall zu riechen. Das betreffe glücklicherweise nicht tote Menschen, aber Haustiere, Hunde Hühner, Katzen.

Dr. Dievenkorn bittet zunächst um Hilfe für die Fakultät, für die sie tätig ist. Hier sei ebenfalls alles desaströs, die Bibliothek ein Chaos, Scheiben in den Vorlesungs- und Seminarräumen seien kaputt, Möbel unbrauchbar geworden. Dabei stehe auf der südlichen Erdhalbkugel der Winter vor der Tür. Für den Fortbestand des Lehrbetriebs sei es deshalb wichtig, wenigstens die gröbsten Schäden durch Spendengelder zu beseitigen. Darüber hinaus sollen Spendengelder aber auch für die Linderung der Not vor Ort eingesetzt werden.

Auch die Bayerische Landeskirche befürwortet diese Unterstützung. Der Beauftragte für Lateinamerika, Pfarrer Hans Zeller, soll sich in Chile befinden und werde den Kontakt persönlich halten.

Spenden wurden erbeten auf das Konto des Evangelisch-Lutherischen Dekanatsbezirks Neumarkt, Konto-Nr. 101604007 bei der EKK, (BLZ 52060410).
22.04.10
neumarktonline: Fakultät verwüstet
Telefon Redaktion


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