"Falsch eingeschätzt"

NEUMARKT. Im Mißbrauchsfall von Plankstetten heißt es aus dem Kloster, der damalige Abt habe die "menschlichen Schwierigkeiten" falsch eingeschätzt.

In einer Erklärung des erst am Freitag neu gewählten Abtes Dr. Beda Maria Sonnenberg heißt es, der damalige Abt Paulus Heinz habe zwischen 1966 und 1967 diesen Fall aktenkundig gemacht (wir berichteten). Polizei und Staatsanwaltschaft wurden damals offenbar nicht informiert: Abt Paulus Heinz und das Konventkapitel wollten dem "Mitbruder" eine Chance geben.

Die Klosterleitung wurde durch Schüler auf die Probleme mit dem Mitbruder aufmerksam gemacht, heißt es in der Stellungnahme. Abt Paulus informierte Ende Februar 1967 das Konventkapitel über die Vorfälle. Bereits Ende März 1967 beschloss die Versammlung der Mönche, dem Mitbruder nahezulegen, das Kloster und den Orden zu verlassen, "was sogleich geschah".

Von seinen menschlichen Eigenschaften und seiner pädagogischen Praxis war er "nicht für den Dienst in der Schule und im Internat" geeignet, hieß es jetzt. Als "verantwortungsbewusst" wird es in der Stellungnahme bezeichnet, daß in den darauffolgenden Jahren Abt Paulus Heinz bei Anfragen über den ausgeschiedenen Mitbruder "auf dessen mangelnde Eignung" hinwies.

"Von unserer Seite sind wir sehr erschüttert über diesen Vorfall und möchten den Betroffenen unser tiefes Mitgefühl aussprechen", heißt es in der Erklärung des Klosters. Betroffene Personen sollten sich "mit uns, mit der Diözese Eichstätt bzw. mit dem von ihr offiziell beauftragten Vertrauensmann Dr. Werner Merkle" in Verbindung setzen.
15.03.10
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