Ältestes Ehrenamt

Referent Norbert Seelus (l.) spricht zu den Feldgeschworenen und Gästen: in der ersten Reihe von rechts: Stellvertretender Landrat Willibald Gailer, Vermessungsdirektor Karl-Heinz Zweckerl und die Bürgermeister Bernhard Graf, Peter Braun und Johann Bierschneider.
NEUMARKT. Im Landratsamt wurden bei einer Informationsveranstaltung die Feldgeschworenen des Landkreis auf den neuesten Stand gebracht.
Mehr als 180 "Siebener", Bürgermeister und Gemeindevertreter waren der Einladung des Vermessungsamtes Neumarkt gefolgt.
Die Feldgeschworenen sind bewährte Partner des Vermessungsamtes, hieß es. Nicht zuletzt wegen ihres Vertrauens, das sie in der Bevölkerung genießen, aber auch wegen ihrer Orts- und Sachkenntnisse sind sie unverzichtbare Helfer bei Vermessungen vor Ort.
Die Feldgeschworene aus dem ganzen Landkreis Neumarkt bekamen bei der Tagung Informationen für ihre Praxis aus erster Hand. Stellvertretender Landrat Willibald Gailer hob bereits bei seiner Begrüßung die besondere Stellung der Feldgeschworenen hervor. "Wir brauchen sie, liebe Feldgeschworenen als unverzichtbare Mittler zwischen den Behörden und dem Bürger." Die ehrenamtlich tätigen, ortsansässigen Bürger würden bei der Vermessung und Abmarkung eine wichtige Mittlerfunktion leisten und seien deshalb ein Modellbeispiel für eine bürgernahe Verwaltung, die in Deutschland seinesgleichen suche.
Der Amtsleiter des Vermessungsamtes Neumarkt, Vermessungsdirektor Karl-Heinz Zweckerl, hob die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den Feldgeschworenen und seiner Behörde hervor. Ihre Orts- und Sachkenntnis fördere die zügige Abwicklung von Vermessungen und damit einen schnellen und effektiven Grundstücksverkehr. Die geschichtliche Entwicklung der Feldgeschworenen als Hüter der Grenzzeichen stützt sich auf eine jahrhundertlange Tradition. Sie bekleiden das älteste Ehrenamt im Bereich der kommunalen Selbstverwaltung. Bei ihrer Bestellung legen sie noch heute einen Amtseid ab und sind auf Lebenszeit gewählt.
Vermessungsingenieur Norbert Seelus informierte über die gesetzlichen Bestimmungen, welche die Aufgaben und Befugnisse der Feldgeschworenen, im Volksmund auch "Siebener" genannt, betreffen. Deren Aufgaben liegen darin, bei der Abmarkung der Grundstücke tatkräftig mitzuwirken und an den vom Vermessungsbeamten festgelegten Grenzpunkten zusammen mit den Grundstückseigentümern Grenzzeichen zu setzen. Unter bestimmten Voraussetzungen können sie auch selbstständig Tätigkeiten ausüben.
Die Vorstellung des Internetportals der Bayerischen Vermessungsverwaltung war anschließend Thema des Vermessungsingenieurs Reiner Pleisteiner. Im
Bayernviewer stehen Informationen für jedermann unentgeltlich zur Verfügung. Er verwies dabei auf die aktuellen Luftbildkarten (Orthofotos), die bayernweit mit einer Adress-Suche verknüpft genutzt werden können.
Ein gemeinsames Treffen gleich im Anschluss an die Fachvorträge zwischen den "Siebenern", den Gemeindevertretern und den Bediensteten des Vermessungsamtes Neumarkt rundete die gelungene Veranstaltung ab.
10.02.10
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