Geteilter Raum

Firmenchef Johann Bögl stellte die "Planungsskizzen" im Stadtrat vor.
NEUMARKT. Shared Space wird für die Verkehrsführung am Unteren Tor immer wahrscheinlicher. Im Stadtrat war man sehr angetan.
Autos, Radler, Fußgängerund Kinderwagen sollen sich gemeinsam den Verkehrsraum teilen - was vor einigen Jahren noch als Vorschlag von FLitZ mild belächelt wurde, ist jetzt ganz ernsthaft für das Untere Tor im Gespräch.
Oberbürgermeister Thomas Thumann war zusammen mit Johann Bögl in Duisburg, um sich eine
Shared Space-Kreuzung anzusehen - und beide waren begeistert. Thumann schlug vor, mit dem ganzen Stadtrat einmal einen Ausflug dorthin zu unternehmen.
Bekanntlich hat die Firmengruppe Max Bögl die innerstädtische Brache am Unteren Tor mit einer Fläche von etwa 28.000 Quadratmetern Größe erworben. Geplant wird dort eine Innenstadtentwicklung mit Einzelhandelsschwerpunkt. Mit der Projektentwicklung, Vermietung und dem späteren Centermanagement hat Max Bögl das Duisburger Unternehmen
Multi Development beauftragt.
Firmenchef Johann Bögl und Vertreter von
Multi Development stellten am Donnerstag im Stadtrat die Pläne ausführlich vor, über die
neumarktonline-Leser weitestgehend schon seit Mitte Dezember informiert sind (
Bericht hier).
Neu hinzugekommen ist freilich die ernsthaft erwogene Möglichkeit des
Shared Space. Da gab es sogar beinahe so etwas wie Lob von FLitZ: schließlich sei dies dem Konzept sehr ähnlich, das die "Freie Liste Zukunft" schon 2002 präsentiert habe, meinte Stadtrat Johann Gloßner. Allerdings müsse natürlich alles noch "verträglicher" gestaltet werden.
Vorsichtigen Beifall gab es von der CSU: Arnold Graf zeigte sic sehr angetan und nannte das Konzept "mehr als nachdenkenswert" - Helmut Jawurek war "noch skeptisch, aber bereit zu lernen". Dringend notwendig sei bei einer derartigen Lösung allerdings, daß ein Großteil des Verkehrs - vor allem der Lastwagenverkehr - über den Ring geführt wird und das Untere Tor verschont.
In die gleiche Kerbe schlug auch Verkehrsspezialist Jakob Bierschneider von der UPW: Es sei "schwer vorstellbar", daß alles glücklich abgeht, wenn am Unteren Tor "2000 Schüler und 30.000 Autos aufeinandertreffen".
Von eine "gelungenen Entwurf" sprach UPW-Fraktions-Chef Dr. Werner Mümmler, der auf die Haupt-Intentionen aller Pläne am Unteren Tor hinwies: Kaufkraft nach Neumarkt zurückzubringen, die in den letzten Jahren abgezogen worden sei. "Der Postbauerer soll nicht mehr nach Nürnberg und der Parsberger nicht mehr nach Regensburg zum Einkaufen fharen", sagte Mümmler.
04.02.10
neumarktonline: Geteilter Raum