Weitere Alternative ?

Nachbarn des geplanten Schweinemastbetriebs demonstrieren damals vor zwei Jahren gegen eine Verschlechterung ihrer Wohnqualität.
Fotos: Archiv/Weigl

Damals gab es viele Diskussionen vor der Metzgerei von Richard
Iberl in
Woffenbach.
NEUMARKT. Die "unendliche Geschichte" eines Schweinemastbetriebs in Woffenbach dauert noch ein bißchen - aber es ist ein Ende abzusehen. Metzger Richard Iberl und OB Thomas Thumann haben sich darauf verständigt, einen weiteren Alternativ-Standort zu untersuchen.
Außerdem kam man überein, daß der Bausenat in seiner Sitzung am nächsten Montag nicht über den bereits auf der Tageordnung stehenden Antrag zur Errichtung des Mastbetriebs auf dem ursprünglich vorgesehenen Standort entscheiden wird. Gegen diesen Standort hatte es wegen der Nähe zur Wohnbebauung und zu einer Fabrik schon vor zwei Jahren erhebliche Proteste von den Bürgern, aber auch vom Fabrikbesitzer gegeben (
wir berichteten mehrmals).
Nach den Protesten vor zwei Jahren hatte OB Thumann zahlreiche Gespräche mit der damals gegründeten Bürgerinitiaitive, mit dem Besitzer der Kunststoff-Fabrik und auch mit Iberl geführt. Insgesamt seien rund zehn alternative Standorte überprüft worden, erinnerte sich Thumann am Donnerstag.
Letztlich fand man damals auch einen Standort weiter entfernt von der Bebauung, mit der - wie es schien - alle Seiten leben konnten. Es wurden von Iberl schon Planskizzen eingereicht und die beteiligten Fachstellen kündigten "Grünes Licht" für die Planungen an.
Allerdings war dies alles Makulatur, als im Sommer dieses Jahres ein Schreiben von Iberls Rechtsanwalt eintraf, in dem wieder auf eine Entscheidung zum Bau auf dem ursprünglichen Standort gedrängt wurde. Der überraschte Neumarkter Bausenat vertagte daraufhin das Thema (
wir berichteten), die CSU warf in einer Stellungnahme dem Rathaus Untätigkeit vor (
wir berichteten) und OB Thomas Thumann wies die Vorwürfe entschieden zurück (
wir berichteten).
Das Durcheinander war zu diesem Zeitpunkt komplett: Jetzt schaffte es Thumann offensichtlich, die Beteiligten noch einmal an einen Tisch zu holen. Bei diesem vom OB als "sehr konstruktiv und kooperativ" bezeichneten Gespräch wurde ein weiterer Alternativ-Standort aus dem Hut geholt - noch weiter westlich von der Bebauung entfernt als der letzte Alternativ-Ort.
Dieser Standort hat für Iberl den Vorteil, daß der Grund bereits in seinem Besitz ist. Man kam überein, zügig die Verwirklichung des Bauvorhabens an diesem Ort zu überprüfen. Eine Entscheidung über den ursprünglichen Standort verschwindet gleichzeitig - mit Iberls Zustimmung - von der Tagesordnung des Bausenats.
Jetzt sollen beide Seiten zügig ihre "Hausarbeiten" erledigen, hieß es am Donnerstag. Dann stehe einem weiteren Gespräch und vielleicht einem Ende der unendlichen Geschichte nichts mehr im Wege.
22.10.09
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