Breiter Widerstand
NEUMARKT. Im Landkreis Neuamrkt wird massiv für das Mobilfunk-Volksbegehren geworben, zu dem am 5. Juli die Eintragungszeit beginnt.
"Sendemasten sollen den Bürgern nicht mehr in Nacht- und Nebelaktionen vor die Schlafzimmer gestellt werden können", formuliert Mitorganisator Josef Neumeyer das Ziel des
Unterstützerkreises im Landkreis Neumarkt für das Volksbegehren "Für Gesundheitsvorsorge beim Mobilfunk". Er betont aber, dass sich "die Initiative nicht grundsätzlich gegen Mobilfunk richtet".
Durch öffentliche Genehmigungsverfahren mit Nachbarschaftsbeteiligung und kommunale Vorsorgeplanungen sollten vielmehr unproblematischere Standorte ausgewählt und die Strahlenbelastung deutlich reduziert werden. Die Mobilfunkbetreiber sollen ihre Sendemasten nicht länger hinstellen können, wo sie wollen", fordert Neumeyer.
Inzwischen wird das Volksbegehren von einem breiten Bündnis unterstützt. Neben der ödp und den Wähler Bayern sind auch der Bund Naturschutz und die verschieden lokalen Bürgerintiativen in Pölling, Pilsach, Berg, Dietfurt oder Freystadt, landesweit 650 Ärzte und Apotheker, zahlreiche Bürgerinitiativen und "sogar" 116 bayerische Bürgermeister engagiert.
Um die Menschen zu informieren und auf ihre Chance aufmerksam zu machen, bei diesem Thema mitzubestimmen, will man im Landkreis mehr als 250 Plakate aufstellen.
Das Volksbegehren ist aber nur erfolgreich, wenn sich vom 5. bis 18. Juli zehn Prozent der Wahlberechtigten in den Rathäusern eintragen.
Sollte das Begehren diese Hürde überspringen, müßten künftig die Nachbarn vor der Installation von Sendemasten informiert und ihre Einwendungen gehört werden, hieß es vom Unterstützerkreis.
Außerdem könne die Kommune in Vorsorgeplanungen Tabuzonen und unproblematische Standorte festlegen. Neumeyer: "Wir müssen jetzt handeln. Denn die vielen Hinweise auf die gesundheitsgefährdende Wirkung der Mobilfunkstrahlung verdichten sich zu Beweisen.
Trotzdem wolle die Mobilfunkindustrie auch im Landkreis Neumarkt weitere Sendemasten ohne Bürgerbeteiligung aufstellen, wie zum Beispiel in Berg-Meilenhofen.
30.06.05
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