Unter die Arme greifen
NEUMARKT. Gute Aussichten für Familien mit Kindern: im Stadtrat wird darüber diskutiert, ihnen bei einem Hausbau mit bis zu 10 000 Euro pro Kind unter die Arme zu greifen.
Bürgermeister Arnold Graf stellte bei der Stadtratssitzung die Ergebnisse des Arbeitskreises vor, der sich mit dem Thema "Familienfreundliche Stadt" auseinandergesetzt hat. Im Stadtrat war man sich einig, daß man die Schaffung von Wohneigentum für Familien unterstützen müsse. Das bisherige Fördermodell "Wohnen in der Heimatstadt" läuft nach elf Jahren aus und hat immerhin 140 Familien in Neumarkt zu einem eigenen Haus oder einer eigenen Wohnung verholfen.
Baugrundstücke aus dem Bestand der Stadt sollten offensiv im Internet angeboten werden. Der Erwerb dieser Grundstücke soll für Familien je Kind durch einen spürbaren Preisnachlass, z.B. 10.000 Euro je Kind gefördert werden, heißt es in einem Vorschlag. Allerdings müsse hier eine Obergrenze festgelegt werden.
Beim Erwerb von Wohneigentum in der Altstadt im Sanierungsgebiet Johannesviertel und eventuell folgende Sanierungsgebieten könnten die
Familien je Kind einen direkten Nachlass auf den Kaufpreis von 10 000 Euro erhalten. Damit könnten Familien mit kindern auch in der Altstadt angesiedelt werden.
Auch der Erwerb von Wohneigentum im geplanten Modell „Familiengerechtes Wohnen" aus dem Bestand der Stadt wurde diskutiert.
Durch das Bauamt sollen Architekten, Baufirmen und Bauträger motiviert werden, preisgünstige und familiengerechte Häuser zu planen und auf dem Markt anzubieten. Die Stadt stellt eigens für diesen Zweck ausgewählte Grundstücke kostengünstig zur Verfügung. Es sollen durchaus verschiedene Grundstücke mit verschiedenen Modellen von verschiedenen Bauträgern angeboten werden. Oberste Ziele seien Kinder- und Familienfreundlichkeit sowie ein Gesamtpreis spürbar unter 200.000 Euro. Das Einbringen von Eigenleistung soll ermöglicht werden.
Mietern in städtischen Einzel-Häusern - weniger in Wohnanlagen - sollte ein Angebot zum Erwerb ihres Miethauses gemacht werden. Auch dabei seien Familien mit Kindern durch Preisnachlässe zu fördern. Solche Lösungen machten nicht nur aus Mietern Eigentümer, sondern entlasten wohl auch auf lange Sicht den Haushalt der Stadt, hieß es.
Die von der Arbeitsgruppe vorerst erarbeiteten Kriterien , um in den Genuß der städtischen Förderung zu kommen, sind noch nicht ganz ausdiskutiert, wie mehrere Beiträge im Stadtrat zeigten:
- einziges Wohneigentum des Bewerbers
- eigene Nutzung durch den Bewerber
- deutsche Staatsangehörigkeit für wenigstens einen Ehepartner
- Rückkaufsrecht der Stadt unter Anrechnung der gewährten Förderung
- keine Rückkaufspflicht der Stadt
- Freigabe in Nutzung und Verwendung nach 10 Jahren
- keine Doppelförderung durch die Stadt, z.B durch billiges Grundstück + finanzielle Direktzuwendung
29.06.05
neumarktonline: Unter die Arme greifen