Schüler haben das Nachsehen


Die verärgerten Fahrgäste - meist Schüler aus den Gemeinden zwischen Postbauer-Heng und Ochenbruck hatten das Nachsehen. Ihr Zug ist schon abgefahren.
Fotos: Erich Zwick

Da helfen auch "lange Beine" nichts. Der Zug ist unerreichbar.


Robert aus Ochenbruck, Mellie aus Postbauer-Heng und Alexan-
der aus Rittershof haben künftig einen 20 Minuten längeren
Schulweg.


Die Regionalbahn nach Nürnberg, Abfahrt um 13.10 Uhr, wartet
auf Reisende. Doch diese kommen erst zur Abfahrtszeit mit den
Stadtbussen am Bahnhofsvorplatz an.
NEUMARKT. Für die ganze Nation trat am Sonntag, für die Neumarkter Stadtbusse am Montag der neue Fahrplan in Kraft. Und weil gerade Weihnachtsmonat ist, bescherte er den auswärtigen Bahn-Schülern eine Überraschung, an der sie hoffentlich nicht ein Jahr lang knabbern müssen.

Die Deutsche Bahn hat die Abfahrt der Regionalbahn nach Nürnberg von 13.15 Uhr auf 13.10 Uhr vorverlegt. War es bisher schon ein Kunststück, den Zug auf Gleis 5 zu erreichen, wenn die Stadtbusse fünf bis sieben Minuten vor Zugabfahrt am Busbahnhof einfahren. Da musste man schon ein geübter Sprinter sein, um die Treppe runter, den Gang entlang und die Treppe wieder hoch zu hechten, um nicht die Rücklichter des letzten Wagens zu sehen.

Jetzt braucht sich keiner mehr die Mühe zu machen oder Schweiß zu vergießen. Er kann sich in aller Ruhe ärgern, weil sein Stadtbus just in dem Augenblick die Türen öffnet, wenn sich die des Zuges schließen. Das passiert auf die Sekunde genau bei den Bussen aus Holzheim, Hasenheide und Berngau.

Die anrollenden Räder des Zuges können bei einiger Kondition noch diejenigen hören, die sich in der Unterführung befinden, weil ihr Bus vom Altenhof und von der Kohlenbrunner Mühle um 13.09 Uhr am Busbahnhof einläuft. Die vom Höhenberg anreisen, bekommen noch eine Minute Vorsprung; denn ihr Bus erreicht schon um 13.08 Uhr den Bahnhof.

Betroffen von dieser ungücklichen Fahrplangestaltung waren nicht nur Schüler, sondern auch ältere Fahrgäste, die sich schon bisher schwer taten, den Anschluss zu bekommen. Sie nahmen diesen faux pas einigermaßen gelassen hin und vertrösteten sich auf den nächsten Zug um 13.35 Uhr.

Nach einem Schuldigen für diese Misere zu suchen, ist müßig. Die Stadtwerke werden mit dem Finger auf die Deutsche Bahn zeigen, doch der Gigant wird sich vom "Zwergerl" nichts vorschreiben lassen. Da werden sich wohl oder übel die Stadtwerke als David nach dem Goliath richten müssen - und nicht umgekehrt.
Erich Zwick
11.12.06
neumarktonline: Schüler haben das Nachsehen
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