Zwei Meningokokken-Fälle

NEUMARKT. Im Landkreis Neumarkt sind zwei Fälle von Hirnhautentzündung aufgetreten - in Weißenburg gab es schon einen Todesfall.

In der Region - vor allem im Raum Mittelfranken, aber auch im Landkreis Neumarkt - wurde nach Angaben des Neumarkter Gesundheitsamtes eine auffällige Häufung von Meningokokkenerkrankungen beobachtet. Insgesamt elf Fälle wurden in den letzten Monaten bekannt, davon zwei im Landkreis Neumarkt - jeweils bei Kindern.

Im Labor wurde festgestellt, dass es sich bei neun Erkrankungen um den gleichen Erregertyp handelte, daß sich die Erkrankten also untereinander oder von der gleichen Quelle angesteckt haben. Zu ihnen zählt auch ein fünfjähriges Mädchen aus dem Gemeindegebiet Berching. Das Kind hat die nicht ungefährliche Krankheit aber längst überstanden und ist wieder gesund, sagte Gesundheitsamts-Chef Dr. Heinz Sperber auf Nachfrage von neumarktonline.

Nicht so viel Glück hatte ein 16jähriger Jugendlicher aus dem Landkreis Weißenburg: Er starb an der Hirnhautentzündung.

Da normalerweise pro 100.000 Einwohner durchschnittlich pro Jahr nur eine Meningokokkenmeningitis auftritt, "handelt es sich bei dem Geschehen in den vergangenen Monaten um eine regionale Häufung dieses Erregers", erklärte Sperber.

Meningokokken sind Bakterien, die bei etwa zehn Prozent der Bevölkerung im Nasenrachenraum zu finden sind, ohne dass sie Krankheiten auslösen. Unter besonderen Umständen, zum Beispiel bei besonderen Belastungssituationen oder bei Schwächung des Immunsystems kann es zum Ausbruch der Erkrankung kommen. Gefürchtet ist die Meningokokkenmeningitis deswegen, weil sie durch Husten und Niesen leicht weiter übertragen werden kann.

Jetzt zu Beginn der kalten Jahreszeit nehmen Erkältungskrankheiten zu, auch Meningokokken-Erkrankungen können in der kalten Jahreszeit vermehrt auftreten. Betroffen sind häufig Kinder und Jugendliche, hieß es vom Gesundheitsamt.

Gegen eine Hirnhautentzündung durch Meningokokken vom Typ C gibt es eine "gut wirksame Impfung". Für Kinder im zweiten Lebensjahr werden die Kosten dafür von den Krankenkassen übernommen. Sinnvoll sei eine Meningokokken-Impfung jedoch auch für ältere Kinder und Jugendliche, hieß es. Ab dem vollendeten zweiten Lebensjahr müssen die Impfkosten aber in der Regel von den Betroffenen selbst getragen werden.

Interessierte sollen sich an ihre Haus- und Kinderärzte wenden. Für weitere Informationen steht auch das Gesundheitsamt Neumarkt unter Telefon 09181 / 470-512 zur Verfügung.
11.12.06
neumarktonline: Zwei Meningokokken-Fälle
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