Stiften gegangen

Die Gründungsstifter der
Bürgerstiftung Region Neumarkt
NEUMARKT. 32 Gründungsstifter haben für die
Bürgerstiftung Region Neumarkt 216.000 Euro Startkapital zusammengetragen.
Bei der Gründungsversammlung am Dienstagabend wurde ein Stiftungsvorstand mit Dr. Heinz Sperber, Josef Dunkes und Vera Finn gewählt. Im Stiftungsrat sind Dr. Rolf Pilgrim, Siegfried Schneider, Petra Rödl, Günter Trollius, Dr. Hartmut Siede und Dr. Peter Hasse vertreten.
Aktuell gibt es über 100 Bürgerstiftungen in Deutschland. Seit etwa Jahren versuchen Bürger ihre Heimatverbundenheit in Stiftungskapital und in konkrete Projekte umzuwandeln. Förderschwerpunkte in Deutschland sind Jugend, Bildung und Erziehung, generationsübergreifende Projekte, Heimatpflege, Kunst und Kultur. Das Stiftungskapital aller Bürgerstiftungen in Deutschland im Jahr 2005 beträgt insgesamt über 52 Millionen Euro von über 6.500 Stiftern.
Bürger aus dem ganzen Landkreis könnten sich nachhaltig für eine positive Entwicklung in der Heimatstadt und Heimatregion einsetzen, und das sogar über den eigenen Lebenszeitraum hinaus, hieß es bei der Veranstaltung. Die Stifter der Bürgerstiftung ermöglichten, dass Projekte "von und für Bürger" umgesetzt werden Können, und das nicht nur für die heutige Generation, sondern besonders auch für die nachfolgenden Generationen in der Region Neumarkt.

Am Dienstagabend fand die Gründungsversammlung statt.
Die Bürgerstiftung betreibe grundsatzlich einen langfristigen Vermögensaufbau und fördere mit den Kapitalerträgen Projekte, die dem Gemeinwohl dienen. Zu den Kapitalerträgen kämen weiterhin Spendengelder, die für aktuelle Projekte genutzt werden könnten, sofern sie dem Satzungszweck entsprechen. Die Bürgerstiflung könne sowohl fördernd als auch operativ tätig werden. Das heißt zum einen könnten Projekte durch Geldzuwendungen angeschoben werden, zum anderen könne die Bürgerstiftung auch eigene Projekte umsetzen.
Neben der Möglichkeit, sich als Kapitalstifter zu beteiligen, können sich Bürger auch als "Zeitstifter" einbringen, zum Beispiel durch ihre ehrenamtliche Mitarbeit bei der Umsetzung konkreter Projekte. Die Bürgerstiftung Region Neumarkt lebe also insbesondere von der Identifikation der Bürger mit ihrem Lebensumfeld, mit ihrer Stadt und ihrer Region, hieß es.
In Neumarkt gab es bereits vor einigen Jahren verschiedene Ideen und Vorgespräche zur Gründung einer Bürgerstiftung. Die Stadt Neumarkt hat im Rahmen des Agenda 21-Prozesses einen breiten Beteiligungsprozess der Bürger durchgeführt. Schließlich wurde im Stadtleitbild "Zukunftsfähiges Neumarkt" im Jahr 2004 die Gründung einer Bürgerstiftung im Rahmen des Leitprojektes "Bürger aktiv" verankert.
Kontakte der Freiwilligen Agentur Neumarkt (FAN) mit dem Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement wurden genutzt, erste Möglichkeiten der Gründung einer Bürgerstiftung in Neumarkt wurden ausgelotet.
Angeregt durch den Leiter des Gesundheitsamtes, Dr. Heinz Sperber, wurde schließlich im Herbst 2005 ein Arbeitskreis "Bürgerstiftung" gegründet, der sich in regelmäßigen Abständen im Bürgerhaus Neumarkt getroffen hat. Gemeinsam wurde das Konzept für die Bürgerstiftung Region Neumarkt erstellt, eine Satzung wurde erarbeitet, die Anerkennung durch die Regierung der Oberpfalz wurde abgestimmt und es konnten bislang 32 Stifter gewonnen werden,
Die nächsten Schritte der "Bürgerstiftung Region Neumarkt" sind ein eigenes Büro, der Aufbau der Infrastruktur und die Einrichtung einer Anlaufstelle für die Bürger. Dann ist die Planung und Durchführung einer öffentlichen Veranstaltung in größerem Rahmen sowie ein "Ideenwettbewerb Zukunft Region Neumarkt" geplant. Und schließlich steht auch die Auswahl von ersten Förderprojekten an - unter Einbindung aller Bürger.
11.10.06
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