Das Warten hat ein Ende
Wide Scope
NEUMARKT. Im
KISH Postbauer-Heng geht nach einer langen Sommerpause die Saison mit einem abwechslungsreichen und interessanten Programm los.
Den Anfang macht am Freitag die Regensburger Formation
Wide Scope mit orientalisch angehauchten Rock!.
Wide Scope heißt "weites Gesichtsfeld" bzw. "Weitwinkel". Dieser Name wurde gewählt um eine gewisse Weitsicht und Weltoffenheit deutlich zu machen.
Wide Scope versteht andere Kulturen als Bereicherung sowohl geistiger als auch musikalischer Art. Musikalisch setzt
Wide Scope diesen Anspruch durch die Verschmelzung unterschiedlicher Stilrichtungen wie Rock, Blues, Folk, türkischer und orientalischer Volksmusik um. Dabei verwendet
Wide Scope so exotische Instrumente wie Saz (türkische Langhalslaute), Sitar, Oud (bundlose orientalische Laute) und Darbukas (türkische Handtrommel.
In die Texte fließen häufig sozialpolitische und gesellschaftskritische Themen, aber auch persönliche Erfahrungen und Wertvorstellungen ein. So entsteht ein brodelnder, multikultureller Cocktail gemixt aus orientalischer Musik und europäischem Rock, unterlegt mit schweißtreibenden Rhythmen, verfeinert mit einer Prise "psychedelic" , veredelt mit anspruchsvollen Texten, garniert mit eingängigen Melodien und serviert mit unbändiger Spielfreude.
MSRT
Ein Programm, angefüllt mit vielversprechendem Material aus der Feder des Songwriter-Duos Michael Schleinkofer und Richard Trowbridge wird dann am 13.Oktober unter dem Bandnamen
MSRT präsentiert.
MSRT begann die Zusammenarbeit anfänglich in der Blues-Funk Gruppe
Tbridge, für die sie das gesamte Original-Material der zweiten CD der Gruppe, "Wouldn't You", schrieben. Jeder der diese CD gehört hat, weiß um die coole Eleganz der Kompositionen, sowie ebenfalls um die spannende Zusammenarbeit des Duos in der örtlichen Musikszene, bei der nichts unmöglich zu sein scheint.
MSRTs Originalstücke werden mit denen von Jazzgrößen wie Coltrane, Monk, Miles, Mingus und vielen anderen verwoben und Jarrett mit Hendrix, Tyner mit Frissell, Hancock mit Scofield gekonnt verschnitten.
Nachdem
Tbridge 2004 eine kreative Pause einlegte, hatte Michael Schleinkofer die Gelegenheit wieder mehr mit seinem Trio
MSRT zu spielen und aufzunehmen. Richard Trowbridge nutzte die Zeit zur intensiven Suche nach neuen Wegen des Ausdrucks. Das hieraus entstandene Programm ist der Höhepunkt dieses musikalischen Erkundungsfluges sowie der schöpferischen Zusammenarbeit der beiden Komponisten.
Zusammen mit den beiden facettenreichen Talenten Markus Schlesag und Matthias Rosenbauer konnte nicht nur eine rhythmische Vielfalt sondern auch eine solide Grundlage kreiert werden, die den Arrangements Vitalität und Anspruch verleihen.
Ohne Zweifel ist diese Musik Jazz, wobei Modern Jazz die grundlegende Motivation hinter den Kompositionen ist. Aber man sollte die Betrachtung auch nicht alleine darauf fokussieren. Man wird Steeleville Balladen und lyrische Folk-Melodien finden, und entdecken dass der "New-Orleans-Strut" genauso durchsickert wie der Blues, der alle ruft die zuzuhören bereit sind. Alles treibt frei durch dieses Sound-Universum. Dies ist tatsächlich eine anregende und zum Nachdenken herausfordernde Mischung.
Paul Rose
Ohne Zweifel ist Paul Rose einer der eigenständigsten und talentiertesten Gitarristen unserer Zeit. Diesen Ausnahmemusiker dürfen die Organisatoren im KISH gleich bei seinem ersten Gastspiel im Süddeutschen Raum am Samstag, 21.Oktober, begrüßen.
Geboren 1966 im englischen Newcastle sorgte er schon früh für Erstaunen beim britischen Publikum und in der so genannten Fachwelt: "Guitarist Magazine" kürte ihn zum "Guitarist of the year" und der große Rory Gallagher wählte ihn bereits ein paar Jahre vorher bei einem von "Fender" in ganz UK gesponserten Wettbewerb zum Sieger. Sein Gewinn war eine von Rory überreichte Stratocaster, die Paul zeitweise immer noch bei seinen Auftritten in Europa dabei hat.
Neben seiner überragenden Technik ist es sicherlich Pauls Gefühl für den blueslastigen Rock, die seine Auftritte zum Ereignis machen. Mehrere CDs zeugen zudem von seiner Qualität als Songwriter, Sänger und seiner Fähigkeit, Klassikern der Blues- und Rockgeschichte ein ganz neues Gewand zu geben. Nicht zu vergessen seine Liebe zur akustischen Gitarre!
Neben Sessions mit Brian May und Yngwie Malmsteen tourt er regelmäßig mit Ted McKenna und Chris Glenn (die beiden kennt man u.a. von Michael Schenker, Ian Gillan, Rory Gallagher und der Sensational Alex Harvey Band).
Nun kommt er endlich mal nach Deutschland! Begleitet wird er auf dieser Tour von Jörg Czarski (drums) und Stefan "Kugie" Kugler (bass). Die beiden "Remember Rory"-Musiker sprangen 2004 bei einem gemeinsamen Auftritt in Irland spontan für Pauls Musiker ein, die zwei Stunden vor dem Konzert noch am Londoner Flughafen festsaßen. That´s Rock ´n Roll!
"Butter für Deutschland"
"Butter für Deutschland" gibts am 3.November mit dem unterfränkischen Kabarettisten Michl Müller.
Michl Müller, dieser rasante, fränkische Dampfplauderer, der unverfroren und geradeaus hektoliterweise Hohn und Spott über scheinbar Alles gießt, was ihm vor seine Augen bzw. seinem Mundwerk kommt.
Da stoibert, schrödert, münteferingt es, wenn er mit hinreißend kreativer Respektlosigkeit kabarettistische Volltreffer und Querschläger am laufenden Band produziert und zwischenzeitlich mit seiner unnachahmlichen Mimik und Gestik die Zähflüssigkeit des fränkischen Dialekts in all ihrer lasziven Schwerfälligkeit urkomisch zelebriert.
Aber nicht nur als charmanter "Dreggsagg", der furios und zünftig Seitenhiebe verteilt, auch als exaltierter, schräger Schlagerbarde ist Müller ein Naturereignis.
Ein Mann mit viel Witz und Humor, den man eigentlich nicht beschreiben kann, man muss ihn gesehen haben.
Remember Rory
Remember Rory
Nach Auftritten in Irland, Holland, Luxemburg und England gastieren am 24.November Peter Knott (Gesang/Gitarre), Stefan "Kugie" Kugler (bass) und Anselm Gayler (drums) wieder in Postbauer-Heng. "Rory lebt!": Diesen Ruf hören die drei Musiker immer wieder bei ihren Auftritten, wenn sie die Klassiker des genialen irischen Gitarristen authentisch und doch mit eigenem Flair auf die Bühnen bringen.
Remember Rory gilt als die wohl beste, deutsche Gallagher-Tribute Band und auch Donal Gallagher (Bruder und Manager von Rory) war bei einem Auftritt in Wiesbaden "very impressed ´bout their playing and personalities". Ein Leckerbissen für alle Rory- und Bluesrockfans! "Let´s go to work!"
Zinner und die Hurricans
Zinner und die Hurricans
Zinner und die Hurricans ist Bayerischer Rock oder Kabarett mit viel Rock'n'Roll.
Zu hören gibt es am 15.Dezember Songs wie Maximilian Gramshammer, einen lakonischen Nachruf auf das "Schwarze Schaf" in der Familienchronik, der, um mit den Worten von Edi Stoiber zu sprechen, schon ein "wilder Hund" war. Diät, ein Bayerischer Appell an den Gesundheits- und Fitnesskult, "man möchte schlank sein und schön, wie ein Model aussehen", geht rockig und blusig zur Sache.
Sodom schafft Einblicke in den Kleinbürgerneid, der über das herrschende Sodom und Gomorrha schimpft und Zucht und Ordnung verlangt, "gut, das ich aufpass":
ein Spießbürger-Reggae, der sogar Peter Tosh einen "Respekt" abgewinnen könnte. Road to Altötting gibt sich blusig bayerisch, ein satirischer Tatsachenbericht aus Niederbayern. "In hundert Jahren" enthält einen visionären Blick in die Zukunft: Alles wird anders, alles wird neu, Sportstadien auf dem Marienplatz, Tennisplätze auf dem Mars, der ADAC hat die Polizei abgelöst, es hilft nix: der Blues, der von südamerikanischen Rhythmen getragen und von einem Santana Solo geadelt wird, zeigt, dass Bayern und Südamerika gar nicht soweit voneinander entfernt sind.
18.09.06
neumarktonline: Das Warten hat ein Ende