Bis zur Erschöpfung
NEUMARKT. Einen gelungenen Saisonabschluß feierte der Kulturverein Liveszene e.v. im KISH.
Bis zum Bersten voll war die Kleinkunstbühne in Postbauer-Heng, in dem der australische Bluesrocker Rob Tognoni ein fulminantes Konzert bot. Kurzerhand wurden alle Tische und Stühle verbannt, um dem Besucheransturm gewachsen zu sein. Mit von der Partie war auch wieder sein Teufelsgeige spielender Bassist Uwe Boettcher, der vor Spielfreude nur so übersprudelte.
Foto: Andreas Hutzler
Zur Freude der Zuschauer hatte er sein gerade frisch fertig gewordenes 7. Album "The Ironyard" mit im Gepäck. Schon um 19 Uhr standen die ersten Fans vor der Tür.
Als Rob um 21 Uhr endlich die Bühne betritt ist sofort mächtig Stimmung im Raum. Mit seinen berühmten Killerlicks fasziniert er immer wieder auf´s Neue. Es ist erstaunlich, wie ehrfurchtsvoll das Publikum versucht seinen flinken Fingern zu folgen. Knochentrocken bereiten seine beiden Begleiter an den Drums und am Bass einen Rhythmusteppich, auf dem sich der Meister bis zur völligen Erschöpfung austoben kann.
Es ist aber auch seine herzliche und warme Ausstrahlung mit dem der tasmanische Boogieman sein Publikum in den Bann zieht. Voller Stolz berichtet er, dass er dieses Jahr Silberhochzeit mit seiner Leonie feiert - und sie liebt wie am ersten Tag. Itty Bitty Mama nennt er sie liebevoll und präsentiert sogleich den gleichnamigen Song, in dem Bassist den beiden eine Einlage zum Jubiläum auf der Geige spielt. Und das mit einem höllischen messerscharfen Sound und einer Geschwindigkeit, dass man meint, der Teufel wäre hinter ihm her. Rob und das Publikum dankten es ihm.
Knapp drei Stunden präsentiert er einen Querschnitt seiner nun schon 25jährigen Karriere und streut dabei immer wieder Songs aus seinem neuen Album ein. Nach insgesamt sechs Zugaben und einem "Ständchen für Gabi" zum Geburtstag, ging ein Konzert zu Ende, welches in die Geschichte des KISH eingehen wird. Nicht zuletzt deswegen, weil sich Tognoni auch noch kurzerhand zur Mitgliedschaft im Kulturverein entschlossen und versprochen hat, seine Beiträge pünktlich in Postbauer-Heng bar einzubezahlen. Man darf sich somit noch auf viele schöne Stunden mit dem Ausnahmegitarristen freuen.
Das traditionelle Open Air am zweiten Juli-Wochenende entfällt wegen der Fußball-WM. Weiter geht es voraussichtlich mit einem Benefizkonzert zum Erhalt des Naturfreibades im August. Die "Indoorsaison" wird dann mit
Widescope am 22.September im KISH eröffnet.
21.05.06
neumarktonline: Bis zur Erschöpfung