Spiegelwelten

Claude Monet, Seerosen, 1914-17

Inge Gutbrod, „seerosen“, 2006
Foto: Wolfgang Geyer
NEUMARKT. Die Kunsthistorikerin Dr. Karin Sagner spricht im Museum Lothar Fischer bei einem Diavortrag über Claude Monet.
In der aktuellen Sonderausstellung des Museums Lothar Fischer mit dem Titel
muSEEum hat die Künstlerin Inge Gutbrod (*1963) schwimmende Wachsscheiben in ein Wasserbecken gesetzt. Die reizvolle Umgebung des Museums spiegelt sich in immer neuen Reflektionen in der Wasseroberfläche und fast unwillkürlich fühlt sich der Betrachter dieser poetisch-meditativen Installation an die berühmten Seerosenbilder des Malers Claude Monet (1840-1926) erinnert.
Bereits 2001 wurde in einer viel beachteten Ausstellung in der Kunsthalle der
Hypo-Kulturstiftung in München unter dem Titel "Claude Monet und die Moderne" der überwältigende Einfluss des Impressionisten auf die folgenden Künstlergenerationen bis hin zur Kunst der Gegenwart thematisiert.
Am Donnerstag um 19 Uhr wird die Kuratorin dieser Ausstellung, die Kunsthistorikerin Dr. Karin Sagner, Gast im Museum Lothar Fischer sein. Im Rahmen eines Diavortrages erläutert sie, warum gerade Claude Monet zu einem der wichtigsten Wegbereiter der Moderne wurde. So begibt sich die Wissenschaftlerin auf die spannende Spurensuche der Wirkungsgeschichte von Monets Seerosenmotiven aus seinem Garten von Giverny.
"Ich bin begeistert! Giverny ist für mich eine herrliche Gegend", schrieb der Maler im Mai 1883 an seinen Kunsthändler Durand-Ruel, als er das kleine, damals nur 300 Seelen zählende Dorf in idyllischer Landschaft in der Nähe von Vernon entdeckt hatte. Der Seerosenteich wurde ab 1895 zum Herzstück seines Gartens und in seiner unmittelbaren Umgebung malte Monet in den folgenden 30 Jahren seine zahlreichen berühmten Seerosenbilder.
In der Abkehr vom Naturalismus, in der Betonung des subjektiven Empfindens von Natur und der ästhetischen Qualität von Form und Farbe betrat Monet in seiner späten Schaffensperiode Neuland und inspiriert auf äußerst vielfältige und vielschichtige Weise die nachfolgenden Künstlergenerationen aller Nationen von Ellsworth Kelly bis Willem de Kooning, von Jackson Pollock bis Mark Rothko und Andy Warhol.
15.05.06
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