Züge mit Tempo 330

NEUMARKT. Pünktlich vor dem Eröffnungsspiel der WM 2006 in München soll am 13. Mai die Neubaustrecke zwischen Nürnberg und Ingolstadt offiziell eingeweiht werden. Für die Oberleitung, die die Züge mit elektrischer Energie versorgt, wurden über 1.200 Maste des C-Mast Systems von Pfleiderer Europoles eingesetzt.

Der Hochgeschwindigkeits-Verkehr hat besondere Anforderungen an die Trägersysteme der Oberleitung. Bei Geschwindigkeiten von 330 Stundenkilometer treten bei fahrenden Zügen gewaltige Luftströmungen auf, die nicht zu einer Beeinträchtigung der Funktion der Oberleitung führen dürfen. Um diese Anforderungen zu erfüllen, hat die Neumarkter Firma Pfleiderer Europoles zusammen mit der Deutschen Bahn ein modulares Mastsystem entwickelt, dass speziell für diese Anwendung ausgelegt wurde. Die Maste, die in Schleuderbetonbauweise gefertigt werden, weisen durch ihre hohe Steifigkeit geringste Verformungen auf und verhindern ein Nachschwingen der Oberleitung nach dem Passieren des Zuges, heißt es von Pfleiderer Europoles.

Neben den technischen Vorteilen kommen besonders ökonomische Aspekte zum Tragen. Der Einsatz von Beton senke die Materialkosten und ermögliche Unabhängigkeit vom Stahl - besonders wichtig bei den steigenden Stahlpreisen. Es sei kein zusätzlicher Korrosionsschutz nötig und die Maste wären robust im Umgang bei Bau und Betrieb. Zusätzlich kämen bei der "Gründung" durch den Einsatz von Außenrammrohren zusätzliche Vorteile zum Tragen.

Auf der Strecke Nürnberg-Ingolstadt wurden im mechanisierten Verfahren mit Außenrammrohrgründung die Maste in einem Arbeitsgang gestellt. Die Zeit- und Kostenvorteile hätten nicht nur die Deutsche Bahn überzeugt, sondern fänden auch große Beachtung im Ausland. Aufwendige Fundamentierungsarbeiten und die erforderliche Wartezeit bis zum Erreichen der Betonfestigkeit der Fundamente würden entfallen.

Die Schleuderbetonmaste haben schon eine über 60 Jahre lange Tradition im Eisenbahnverkehr. In dieser Zeit bewiesen sie ihre hohe Standsicherheit, Wartungs- und Instandsetzungsfreiheit über Jahrzehnte. Zusätzlich haben sie auf Grund ihrer geschlossenen Bauweise keine Probleme mit unbefugter Besteigung oder Vandalismus.

Bei der Weiterentwicklung für den Hochgeschwindigkeits-Verkehr ist die Leistungsfähigkeit der Maste durch den Einsatz von hochfestem Beton (C 80/95) und hochwertigen Spannstählen erhöht worden. Durch integrierte Befestigungspunkte und Verzicht auf Stahlschellen und Durchsteckbolzen ist die Anwendung von mechanisierten Verfahren zur Montage der Kettenwerke möglich.
10.05.06
neumarktonline: Züge mit Tempo 330
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