Zeitbombe auf Rädern
NEUMARKT. Polizisten zogen am Montag auf der Autobahn ein Lastwagen-Gespann als "fahrenden Schrotthaufen" aus dem Verkehr.
Brandgeruch und weißer Rauch aus der Bremstrommel eines Lkw-Anhängers waren am Montag für eine Streife der Autobahnpolizei Anlass zur Kontrolle des Gespannes. Bereits der erste Eindruck vermittelte eher den Eindruck eines "fahrenden Schrotthaufens", als den eines technisch in Ordnung befindlichen Lkw mit Anhänger, hieß es von der Polizei.
Vor Ort wurden bereits Mängel wie abgefahrene Reifen, festsitzende Bremsbeläge und überzogene Sicherheits- und TÜV-Termine festgestellt. Die durch den TÜV Parsberg festgestellte Mängelliste ergab so gravierende Verstöße, dass von der Polizei die Kennzeichen beider Fahrzeuge sofort entstempelt wurden und somit keine Weiterfahrt möglich war. Die Ladung des Gespannes muss nun umgeladen und die Schrott-Fahrzeuge per Tieflader abgeholt werden.
Der Fahrer sollte für seine aus dem Raum Frankfurt stammende Spedition in die Türkei und zurück fahren. Laut seinen Angaben wäre der Lkw mit einer aktuellen Kilometerleistung von 1.900.000 Kilometer danach verschrottet worden.
Festgestellte Mängel am Lkw (auszugsweise):
- Bremsen an zwei Achsen teilweise fest;
- Luftfederung vorne defekt, somit nur noch 70 mm Bodenfreiheit;
- Stoßdämpfer undicht und Lagerungen verbogen;
- 1 Reifen teilweise ohne Profil;
- Auspuffanlage durchgerostet;
- Bremszylinder schadhaft
Festgestellt Mängel am Anhänger (auszugsweise):
- Bremse hinten rechts ohne Funktion;
- Bremswellen ausgeschlagen;
- Federanlage vorne beidseitig gebrochen, dadurch bereits leichte Seitenneigung des Rahmens;
- ein Reifen mit unzureichendem Profil.
Besonders erwähnenswert ist der Mangel, welcher zu der Rauchentwicklung führte:
Die Bremsbeläge am rechten Hinterrad ragten mitsamt der Halterung bereits zur Hälfte aus der Bremstrommel, hatten sich verkeilt und schleiften sich somit während der Fahrt komplett ab.
04.04.06
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