"Mann des 20. Jahrhunderts"

NEUMARKT. Ohne Superlativen zu sehr zu strapazieren, kann Albert Einstein als populärster Wissenschaftler aller Zeiten gewertet werden. Am Freitag würdigt Hans-Werner Neumann in seinem Vortrag in der Sternwarte um 20.15 Uhr das Leben und Wirken des bedeutendsten Physikers aller Zeiten.

Albert Einstein veröffentlichte im Jahr 1905 fünf bahnbrechende Arbeiten, von denen jede einen Nobelpreis verdient hätte. Einstein beeinflusste damit wesentlich die Entwicklung der Quantenmechanik, des Lasers und vor allem der Atomphysik.

Im November 1915 entdeckt er die Gleichungen der Allgemeinen Relativitätstheorie. Diese ist vielleicht die größte theoretisch-wissenschaftliche Leistung, die je einem einzelnen Menschen gelungen ist. Seine spezielle und allgemeine Relativitätstheorie hat eine Revolution im physikalischen Weltbild des 20. Jahrhunderts hervorgerufen - sie machte Schluss mit den vertrauten Vorstellungen von Raum und Zeit.

Durch den Erfolg der britischen Sonnenfinsternisexpedition 1919, die seine Theorien bestätigten, gewann Einstein große Publizität - Albert Einstein wurde von der Zeitschrift Times zum "Mann des 20. Jahrhunderts" gewählt. Die Welt sah in ihm einen Medienstar, eine Ikone und Legende.

Nachdem 1933 die Nationalsozialisten die Macht ergriffen hatten, kehrte der jüdisch-stämmige Einstein von einer Auslandsreise nicht mehr zurück; die USA nahmen ihn mit offenen Armen auf. "Ich habe gehört, die Nazis haben 50.000 Reichsmark auf meinen Kopf ausgesetzt - ich wusste nicht, dass ich so teuer bin!" so kommentierte Einstein seine Entscheidung.

Er arbeitete seit dieser Zeit am Institute for Advanced Physics in Princeton und engagierte sich für Frieden und Abrüstung auf unserer Erde. Sein Eintreten für die Entspannung der Weltlage verschafften ihm nach dem 2. Weltkrieg überall größte Anerkennung.

Seine unvergleichliche Popularität begründet sich hauptsächlich darin, dass er nicht einer jener abgerückten, menschenscheuen Wissenschaftler war, die neben ihrer wissenschaftlichen Arbeit keine weiteren Interessen pflegten. Einstein musiziert leidenschaftlich gern mit seiner Violine und seinem Klavier - auch mitten in der Nacht. Für Freunde dichtete er regelmäßig und bewies seine ausgesprochene Wortgewandtheit, seinen Humor und Ironie. Seine berühmte Haarpracht begründet er - "wenn ich meine Haare nicht schneide, habe ich auch nicht das Gefühl, ich müsste zum Frisör".

Diejenigen, die sein Leben begleiteten, bestätigen, dass er in vielen Bereichen Zeit seines Lebens ein Kind geblieben ist, was sich im familiären Bereich nicht immer reibungslos gestaltete. Kinder hinterfragen Dinge, die für Erwachsene selbstverständlich sind. Albert Einstein bewahrte sich die kindliche Neugier, das unermüdliche Hinterfragen der Dinge, die für die Mehrzahl der Menschheit eine Selbstverständlichkeit blieb.

Im Vortrag werden Einsteins wichtigste Erkenntnisse in einfacher Weise, also auch für Nichtphysiker anschaulich und verständlich dargestellt.
28.09.05
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