Schöne Bescherung: Im Biotop Kompost abgelagert

NEUMARKT. Mit einer ganz besonderen Art von Bescherung wurde der Kreisverband des Bundes Naturschutz an den Weihnachtstagen überrascht.

Auf einer Biotopfläche an der Reismühle bei Mühlhausen wurden meterlange Ablagerungen von Kompost entdeckt. Und was für den Laien gut klingt, ist für das Biotop „völlig zerstörend“.

Von einer aufmerksamen Bürgerin wurden die Naturschützer auf die Ablagerungen hingewiesen. Diese Fläche mit der Biotop-Nummer 6834-1069 ist im Bayernatlas gekennzeichnet als „magere Altgrasbestände und Grünlandbrache“. Solche Biotope sind sowohl nach dem Bundesnaturschutzgesetz wie auch durch das Bayerische Naturschutzgesetz geschützt.

Bei der Kartierung im Jahr 2006 wurden fast 80 verschiedene Wildpflanzen erfasst, davon zahlreiche Pflanzen, die bereits die Vorstufe der Gefährdung erreicht haben, wie der Feld-Beifuß, die gewöhnliche Gelb-Segge oder die Karthäuser-Nelke. Als gefährdet gilt das dort festgestellte Berg-Sandglöckchen.

Und der abgelagerte Kompost stört dort ? Die besondere Pflanzenwelt auf solchen geschützten Magerflächen vertrage leider keinen Kompost. Ganz im Gegenteil: Durch den massiven Nährstoffeintrag wird das Biotop völlig zerstört, hieß es von den Naturschützern.


Sigrid Schindler hat für den Bund Naturschutz inzwischen Anzeige erstattet und hofft nun, dass durch das Landratsamt so schnell wie möglich die weitere Ablagerung von Kompost als erste Maßnahme gestoppt wird. Als zweiten Schritt erwartet sie, dass die Komposthaufen wieder vollständig entfernt und auf einer dafür geeigneten Fläche gelagert werden.

Dabei müsse aber auch darauf geachtet werden, dass keine schweren Fahrzeuge mehr über die sensible Fläche fahren, weil die die empfindlichen Moose und Flechten dauerhaft zerstören würden. Anhand der Fahrspuren auf der Fläche ist erkennbar, dass hier bereits großer Schaden angerichtet wurde, hieß es.

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ISSN 1614-2853 20. Jahrgang

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