Mehr Geld für Mini-Jobber

Der Mindestlohn steigt im neuen Jahr um 1,08 Euro auf 13,90 Euro
Foto: NGG
NEUMARKT. Die rund 14.400 Mini-Jobber im Landkreis Neumarkt können ab Januar etwas mehr Geld verdienen - nämlich 603 Euro pro Monat.
Darauf wies die Gewerkschaft hin. Die meisten Mini-Jobber bekommen nur den gesetzlichen Mindestlohn. Und der steigt ab Januar um 1,08 Euro auf dann 13,90 Euro pro Stunde.
Für die Mini-Jobber bedeutet das: Wenn sie zehn Stunden pro Woche arbeiten, müssen sie ab dem Jahreswechsel 47 Euro pro Monat mehr auf dem Konto haben, sagte Regina Schleser von der Gewerkschaft NGG. Sie appelliert an die Menschen, die geringfügig beschäftigt sind, das „Lohn-Plus“ im Blick zu haben.
Mini-Jobber sind keine Beschäftigten 2. Klasse – und sie dürfen auch nicht so behandelt werden, sagte Regina Schleser. Konkret kritisiert die NGG, dass Mini-Jobber „häufig als Aushilfen mit weniger Rechten behandelt werden“.
Dabei gehe es auch um den Lohn: Wenn ein Mini-Jobber bei gleicher Qualifikation die gleiche Arbeit wie eine Vollzeitkraft leistet, dann habe er dafür auch den gleichen Stundenlohn verdient, hieß es. Denn Mini-Job bedeute nicht immer gleich Mindestlohn. Außerdem stehe auch Mini-Jobbern Urlaub zu, so Regina Schleser. Wer geringfügig beschäftigt sei und für längere Zeit krank werde, habe zudem – genauso wie jeder andere Beschäftigte im Betrieb auch – Anspruch auf Lohnfortzahlung.
Wenn es im Unternehmen Zuschläge bei Wochenend- oder Nachtarbeit gibt, oder Urlaubs- und Weihnachtsgeld üblich sind, dann dürften Mini-Jobber auch dabei nicht leer ausgehen. 1940 Mini-Jobber arbeiten allein in der Gastronomie im Landkreis Neumarkt. Das ist eine Branche, die stark auf Mini-Jobs setzt. Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf Zahlen der Arbeitsagentur.
Grundsätzlich sieht die Gewerkschaft die hohe Zahl der Mini-Jobs allerdings kritisch: „Mini-Jobs verdrängen sozialversicherungspflichtige Stellen. Dabei bieten nur die regulären Jobs den Beschäftigten einen kompletten Sozialversicherungsschutz – von der Rente über die Pflege bis zur Arbeitslosigkeit“, sagte Regina Schleser.
60 Prozent aller geringfügig Beschäftigten im Landkreis Neumarkt sind Frauen. Die NGG kritisiert besonders die Folgen für sie. Oft machen gerade junge Mütter den Mini-Job anfangs nebenbei, um später wieder voll in den Beruf einzusteigen. Genau das gelinge vielen aber nicht.
28.12.25
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