Finanzskandal soll vor Gericht geklärt werden


Im Schatten des Eistätter Doms liefen offenbar hemdsärmelige Geschäfte in Höhe von vielen Millionen Euro
Foto: Archiv/Norbert Staudt/pde
NEUMARKT. Der spektakuläre Finanzskandal im Bistum Eichstätt soll jetzt doch noch juristisch aufgearbeitet werden. Im Januar beginnt ein Prozeß.

Das Münchner Landgericht hat bereits im letzten Jahr ein Verfahren gegen den ehemaligen Vize-Finanzdirektor des Bistums und einen US-Immobilienentwickler eröffnet. Das Bistum setzte damals zig Millionen in den Sand.

Der ehemalige Vize-Finanzdirektor des Bistums hat zwischen 2014 und 2016 angeblich rund 60 Millionen Euro in hemdsärmelige Immobilienprojekte in Texas und Florida investiert, weil ihm dafür zehn Prozent Rendite versprochen worden sein sollen (wir berichteten mehrfach). Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke ging nach einer "Transparenzoffensive" mit dem Flop selbst an die Öffentlichkeit. Inzwischen hat er sogar sein Amt niedergelegt, um in den frühzeitigen Ruhestand zu treten (wir berichteten).


Und das Bistum Eichstätt hatte offenbar auch noch Glück: ein großer Teil des scheinbar verlorenen Geldes konnte man zurückholen. Mit dem amerikanischen Projektentwickler wurde 2022 ein Vergleich mit einem Volumen von 26 Millionen Euro geschlossen (wir berichteten).

Bereits im Jahr 2017 hatte das Bistum gegen den Finanz-Jongleur und Vize-Finanzdirektor Strafantrag gestellt. Inzwischen hat das Münchner Landgericht II die Anklage zugelassen. Der Prozess soll jetzt im Januar beginnen.

Dem ehemaligen Vize-Finanzdirektor werden in 22 Fällen Untreue und in 24 Fällen Bestechlichkeit sowie Steuerhinterziehung vorgeworfen. Der US-Immobilienentwickle muß sich wegen 25 Fällen der Bestechung, 24 Fällen der Anstiftung zur Untreue und fünf Fällen der Untreue verantworten.
19.12.25
neumarktonline: Finanzskandal soll vor Gericht geklärt werden
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