Corona ließ Umsatz sinken


Vorstandsvorsitzender Michael A. Popp und Global Business-Vorstand Dr. Uwe Baumann berichteten über die Entwicklung des Neumarkter Unternehmens
Foto: Sonja Wahler
NEUMARKT. Der Neumarkter Naturarzneihersteller Bionorica spürt die Folgen der Coronavirus-Pandemie beim Absatz von Atemwegstherapeutika.

Der Umsatz im letzten Jahr lag mit 287,7 Millionen Euro um 13,14 Prozent unter dem Vorjahr, hieß es bei der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens. Die staatlich verordneten und freiwilligen Schutzmaßnahmen der Bevölkerung gegen das Corona-Virus hatten nämlich einen - für die Menschen - erfreulichen Nebenaspekt: Sie führten „zu einem nahezu kompletten Ausbleiben der üblichen Wellen von Atemwegserkrankungen“.

Dies war speziell in Deutschland zu beobachten, wo der Großteil des Bionorica-Umsatzes durch Atemwegsprärate wie Sinupret und Bronchipret zustande kommt. Bis zu 75 Prozent weniger Patienten in der Indikation „Sinusitis“ und einer ähnlichen Entwicklung im Bereich Bronchitis ließen die Nachfrage nach „Sinupret“ und „Bronchipret“ - und natürlich auch der Konkurrenz-Produkte - einbrechen.


Hinzu kamen teilweise stark gesunkene Arztbesuche und eine reduzierte Beratungstätigkeit in Apotheken, was zu weniger Verordnungen und Empfehlungen in den entsprechenden Indikationen führte, hieß es von Bionorica.

Wegen all dieser Entwicklungen lag der Absatz von Bionorica in Deutschland fünf Millionen Packungen unter dem Vorjahr (2019: 19 Millionen Packungen). Gleichwohl wurde das Unternehmen 2020 erneut zum „Apotheken-Favorit“ in den Kategorien „OTC-Hersteller“ und „Pflanzliche Arzneimittelhersteller“ gewählt, sagte Prof. Dr. Michael A. Popp, Pharmazeut und Vorstandsvorsitzender der Bionorica SE.

Ungeachtet der internationalen Auswirkungen der Pandemie entwickelte sich das Produktportfolio der Bionorica in diversen Ländern besser als die betreffenden Märkte. Neben der positiven Entwicklung gynäkologischer Präparate stach insbesondere das generelle Marktwachstum des Harnwegsmedikaments Canephron hervor, auch in Deutschland. Den Grund dafür sieht der mit hohem Aufwand forschende Arzneimittelhersteller in den Ergebnissen seiner internationalen klinischen Studie.

Mit ihrer hohen Eigenkapitalquote von 80,6 Prozent navigierte die Bionorica-Gruppe sicher durch das Coronavirus-Jahr 2020. Wegen einer stabilen Geschäftsentwicklung im internationalen Hauptmarkt Russland, der Ukraine sowie weiteren osteuropäischen Märkten konnte die Umsatzsituation in Deutschland und Österreich mit ihrem hohen Anteil von Atemwegspräparaten im Portfolio teilweise aufgefangen werden.

Bereinigt um starke negative Wechselkurseffekte der russischen und ukrainischen Währung Rubel und Hrywnja würde der Umsatz der Bionorica-Gruppe bei 304,3 Millionen Euro liegen, 8,3 Prozent weniger als im Vorjahr.

Trotz des insgesamt gesunkenen Umsatzes hielt der Vorstand die Stellen bei Bionorica stabil. Von den weltweit 1823 Mitarbeitern (Vorjahr: 1820) waren Ende des letzten Jahres mehr als 1000 am Standort Neumarkt beschäftigt. Im letzten Jahr erfolgten erneut zukunftsgerichtete Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe.

Eine besondere Relevanz sieht die Bionorica beim Thema Klimaschutz. So sei das Unternehmen seit 2020 bei den eigenen Emissionen klimaneutral. Um Treibhausgase soweit wie möglich zu reduzieren investiert Bionorica in energieeffiziente Technik. Seit Anfang 2021 werde für den gesamten Standort Neumarkt zudem Ökostrom aus 100 Prozent erneuerbaren Energien bezogen. Durch alle Maßnahmen sowie Investitionen in zertifizierte Aufforstungs- und Waldschutzprogramme, die unvermeidbare Emissionen kompensieren sollen, habe Bionorica im letzten Jahr 14.011 Tonnen CO2 eingespart. Ein ähnlicher Wert soll in diesem Jahr erreicht werden, perspektivisch will das Unternehmen „klimapositiv“ werden.
05.03.21
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