Nur geringe Rückgänge


Der Kfz-Mechatroniker war auch 2020 wieder der beliebteste Ausbildungsberuf im ostbayerischen Handwerk
Foto: Elisabeth Bayer
NEUMARKT. Das Handwerk hat Goldenen Boden, meint der Volksmund. Und das stimmt nach Angaben der Handwerkskammer offenbar sogar in Corona-Zeiten.

Trotz Krise begannen in der Region knapp 5000 junge Menschen im letzten Jahr eine Ausbildung. Das ist ein leichter Rückgang, den man allerdings auf die rückläufige Zahl der Schulabgänger zurückführt.

Der Beruf des Kfz-Mechatronikers war nach Angaben der Kammer auch 2020 mit 688 neuen Lehrverträgen wieder der beliebteste Ausbildungsberuf im ostbayerischen Handwerk. 4899 neue Auszubildende haben von Januar bis Dezember 2020 eine Lehre im ostbayerischen Handwerk begonnen, ein Minus von 6,93 Prozent. Die Pandemie habe sich auf die Lehrstellensituation 2020 weniger stark als befürchtet ausgewirkt, sagt Jürgen Kilger, der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer. Die Zahlen seien im Großen und Ganzen so ausgefallen, wie vor dem Virusausbruch prognostiziert.


"Einen bedeutenden Corona-Effekt sehen wir im vergangenen Jahr noch nicht", sagt Kilger. Im Sommer 2020 habe das Handwerk in Sachen Ausbildung vieles nachgeholt, was im ersten Lockdown nicht möglich war. So konnten eine anfänglich rückläufige Ausbildungsleistung kompensiert und noch viele Lehrverträge abgeschlossen werden. Einen direkten Einfluss auf die Ausbildungsstellensituation hätten nach Kilgers Worten vielmehr die rückläufigen Schulabgängerzahlen gehabt.

„Trotz widriger Umstände“ hätten sich die Handwerker „unermüdlich“ um die Ausbildung Jugendlicher bemüht, sagte Handwerkskammer-Präsident Dr. Georg Haber. In Sachen Ausbildung nicht nachzulassen sei eine Investition in die Zukunft: "Denn nach Corona werden Profis im Handwerk begehrter denn je sein, der Fachkräftemangel verschwindet ja nicht einfach."

Im Ranking der meisten Neuabschlüsse folgten 2020 nach Angaben der Kammer auf den Kfz-Mechatroniker die Berufe Elektroniker, Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Schreiner und Maurer. Diese fünf Karriereperspektiven machen fast die Hälfte des Gesamtbestandes im ersten Lehrjahr aus.

Die Quote der Auszubildenden mit Hochschulreife im Handwerk liegt bei rund zehn Prozent, mit Mittlerer Reife bei gut einem Drittel und jeder Zweite der Auszubildenden im Handwerk hat einen Mittelschulabschluss. Das Handwerk bildet rund jeden dritten Azubi in Ostbayern aus.
01.03.21
neumarktonline: Nur geringe Rückgänge
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