Gluck wird gefeiert


In Berching dreht sich heuer (fast) alles um Gluck - hier eine "Landpartie"

NEUMARKT. Wenn am 2. Juli der Komponist Christoph Willibald Gluck seinen 300. Geburtstag feiert, werden sich weltweit Freunde der klassischen Musik und der Oper an den ehrgeizigen "Opernreformer" aus der Oberpfalz erinnern.

Berching als seine Geburstgemeinde mit dem Geburtsort Erasbach und dem Taufort Weidenwang widmet schon seit Jahresbeginn dem Komponisten ein ganzes "Gluck-Jahr". In allen Facetten - sei es musikalisch, kulinarisch, literarisch - sollen sich die Bevölkerung und die Besucher Berchings mit der Person Gluck und seinen Werken beschäftigen können.

Zwölf Oskar-nominierte und zwei prämierte Filme konnten mit der Musik Glucks Geschichte schreiben: Frauenunion und Frauenbund Berching laden am 26. März zu einer Gluck-Filmnacht mit dem Film "Gefährliche Liebschaften" ins Kino in Berching ein.

Die mittelalterliche Stadtmauer - 13 Türme und vier Tore umringen den Kern der über 1100jährigen Stadt Berching - wird sich als Kulisse für die Gluck-Jubiläumsvorstellungen besonders herausputzen. Zum Beginn der touristischen Saison am 30. März wird die Stadtmauer mit den unterschiedlichsten Bändern dekoriert werden, gestaltet von Vereinen und Bürgern der Gemeinde.

Im April wird die Kunstgilde im Rahmen einer "Gluck-Vernissage" ihre gestalteten und gemalten Ergebnisse rund um die Person und die Musik Glucks vorstellen. Eröffnung der Ausstellung "Gluck-Kunst" ist am 27. April im Soifererhaus. Sie ist bis 27. Juli immer sonntags geöffnet.

Ein Highlight im Festivaljahr wird das einzigartige Open-Air-Vertikalballett am 31. Mai auf und vor dem Berchinger Frauenturm zur Musik "Don Juan" sein.

Als Premiere und besondere Rarität kündigt sich am 13. Juni die Veranstaltung der Berchinger Altstadtfreunde an mit dem Titel "Wos gwen wa, wenn da Gluck dou blim wa" - ein Projekt mit Josef Fechner, dem Berchinger Mundartdichter und Träger diverser Auszeichnungen.

Der Juli steht ganz im Zeichen des 300. Geburtstags Glucks, der mit der Veröffentlichung der Sonderbriefmarke am 2. Juli durch das Bundesfinanzministerium startet.

Damit die Musik nicht zu kurz kommt, veranstaltet der Kulturförderkreis Berching am 6. Juli ein Orgelkonzert zu dessen Ehren.

Am Wochenende vom 25. bis 27. Juli, das traditionell im Zeichen der Berchinale und des "Kanals im Feuerzauber" steht, findet ein großes Barockfest statt - in Anlehnung an das Engagement Glucks bei Fürst Hildburghausen zum Verkauf der Anlage Schloß Hof an Kaiserin Maria Theresia. Das im Wiener Diarium vom Oktober 1754 ausführlich beschriebene Spektakel wird von Historikern als das letzte große Barock-Fest gerühmt.

Höhepunkt am Samstag wird die nächtliche Aufführung der Oper "Le Cinesi" werden, ein Einakter, mit dem Gluck schon die kaiserliche Familie in Schloß Hof begeistern konnte. In Berching soll dieses Stück eine besondere Note durch den Besuch und die Teilnahme der "Chinesen" aus der Nachbargemeinde Dietfurt bekommen. Der Abend wird durch das beliebte Feuerwerk, dem "Kanal im Feuerzauber", veranstaltet von der Berchinger Wasserwacht, beendet werden.

Der Sonntag beginnt mit einer "Matinee in Weiß": ein stilvolles, fröhliches Familienpicknick mit klassischer Musik im Park vor dem Gluckmuseum, veranstaltet von der Frauenunion Berching.

Am letzten August-Wochenende findet wieder die Landpartie "Gluck zum Kennenlernen" statt. Bei der etwa sechsstündigen Veranstaltung erleben die Teilnehmer Musikalisches, Theatralisches und Kulinarisches in der Natur rund um Berching, dreigeteilt in eine kleine Wanderung, ein mehrgängiges Essen und ein Konzert.

Ein Quartett reflektiert im Rahmen der Berchinger Literaturwochen am 10. Oktober über "Gluck und den Zeitgeist in seinen Werken".

Mit dem 227. Todestag Glucks, am 15.November, endet der Jubiläumskalender.
28.02.14
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