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Offener Brief

Für ein gentechnikfreies Bayern

Sehr geehrter Herr Staatssekretär Spitzner,

Ökobauern und konventionelle Bauern, Vermarktungsinitiativen und der bayr. Bauernverband setzen auf gentechnikfreien Anbau. Über 70% der Verbraucher und Verbraucherinnen wollen gentechnikfreie Lebensmittel. Seit Mitte April 2004 müssen Lebensmittel und Futtermittel ab einem Schwellenwert von 0,9% gentechnisch veränderter Organismen (GVO) als "genetisch verändert" gekennzeichnet werden.

Derzeit wird noch im Bundesrat darüber beraten, das vom Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft eingebrachte Gentechnikgesetz anzunehmen, welches festlegt, dass Bauern, die gentechnisch anbauen, gesamtschuldnerisch die Haftung tragen für Schäden, die durch gentechnisch veränderten Mais entstehen.

Trotzdem wurde von der Bayr. Staatsregierung der Erprobungsanbau von Gen-Mais auf insgesamt 25 Hektar gegen den Willen vieler erzwungen. In drei bayerischen Staatsgütern (Baumannshof, Schwarzenau und Grub) wird auf 11 Hektar Gen-Mais angebaut. Weitere sieben Privatgrundstücke mit insgesamt 14 Hektar werden geheim gehalten.

Die Mitglieder von B90/ DIE GRÜNEN im Kreisverband Neumarkt/OPf sind einhellig der Meinung, dass in der kleinstrukturierten Landschaft Bayerns ein Anbau von gentechnisch veränderten Lebens- und Futtermitteln nichts verloren hat, da eine Verbreitung gentechnisch veränderter Pollen und Samen nicht verhindert werden kann. Eine so genannte Koexistenz von Gentechnik-Anbau und gentechnikfreiem Anbau erscheint uns aufgrund der Ergebnisse wissenschaftlicher Studien nicht möglich. Der Mais-Pollenflug hat längst eingesetzt. Die Aberntung wird in den nächsten Wochen erfolgen.

Ich bitte Sie daher, Herr Staatssekretär, im Interesse aller Einwohner Bayerns umgehend die geheimgehaltenen Flächen bekannt zu geben und die bayr. Staatsregierung zu veranlassen, die gesamtschuldnerische Haftung für Schäden, die durch den Gen-Mais entstehen, zu übernehmen. Des weiteren, dass dieser Gen-Mais nicht verfüttert wird und damit in die Lebensmittelkette gerät und schließlich den Stopp des Erprobungsanbaus von Gen-Mais.

Ihr Verständnis voraussetzend als Oberpfälzer und auch als allgemein anerkannter Vertreter für Offenheit und Ehrlichkeit in der Politik bedanke ich mich schon heute.

Mit freundlichen Grüßen

Im Original unterzeichnet

Manfred Sailer
Kreisvorstand

Erstellt am
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